Quarantäne

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Quarantäne (frz. quarantaine = Anzahl von 40; ital. quaranti giorni = 40 Tage). Schon im Hochmittelalter wurden in mittelmeerischen Häfen krankheitsverdächtige Personen isoliert und für 30 Tage (“Trentina”; Reggio/Emilia, Ragusa, 1374), später für 40 Tage (“Quarantina”; Venedig, 1377, Marseille, 1383) festgehalten, da man annahm, dass akute Krankheiten nach 40 Tagen erloschen seien. Möglicherweise bezog man sich auch auf das Vorbild Moses’ und Jesu, die sich zu ihrer seelischen Reinigung 40 Tage in die Wüste zurückgezogen hatten.

Nicht mit der Quarantäne Krankheitsverdächtiger ist die Isolation manifest Erkrankter zu verwechseln.

Der Fachbegriff “Isolation” geht zurück auf die Absonderung Lepröser und Pestkranker auf einer kleinen Insel (isola) in der Lagune von Venedig (“Isola di S. Lazaro”). Zur Absonderung der als ansteckend befundenen Personen wurde spezielle Siechenhäuser eingerichtet. In Deutschland lassen sich Maßnahmen dieser Art erst 1498 in Nürnberg nachweisen. In Basel hatte es schon Ende des 14. Jh. einen amtlichen Katalog von Krankheiten gegeben, bei denen Absonderung zu verfügen war. Darunter fanden sich Beulenpest, Lungenschwindsucht, Krätze. Lepra u.a.m.

(s. Leprosorium, Siechenhäuser)

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