Reuerinnen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Reuerinnen (Büßerinnen, Poenitenzschwestern, Magdalenerinnen, Magdalenenschwestern [nach der bibl. Büßerin Maria Magdalena] oder Weißfrauen [nach ihrer weißen Tracht]; Ordo sororum poenitentium beatae Mariae Magdalenae) nannte sich ein mittelalterliche Frauenorden, in dessen Gemeinschaft hauptsächlich, jedoch keineswegs ausschließlich, ehemalige Prostituierte Aufnahme fanden, die aus Alters- oder Gewissensgründen aus ihrem Metier ausgeschieden waren. Der Orden wurde 1224 von einem als Kreuzzugsprediger wirkenden Hildesheimer Stiftsherrn namens Rudolf auf Veranlassung Konrads von Urach gegründet, und 1227 von Gregor IX. bestätigt.

Die Magdalenenschwestern lebten zunächst nach den Zisterzienser-Statuten, 1232 wurden sie auf die Augustinus-Regel und auf die Dominikanerinnen-Konstitutionen verpflichtet. Seelsorgerisch wurden sie vom Dominikanerorden betreut. Die Aufnahmebestimmungen der Reuerinnengemeinschaften waren bewusst restriktiv gehalten, um das Hurengewerbe nicht durch die Aussicht auf Alterssicherung im Kloster attraktiv zu machen. Seit 1251 wurden auch “unbescholtene” Jungfrauen aufgenommen. Die einzelnen Ordensgemeinschaften wurden von Priorinnen geleitet, sämtlich unterstanden sie der Leitung eines Generalprobstes. Der Orden erlebte seine Blütezeit im 13. Jh. und war besonders in Süd- und Westdeutschland sowie in den romanischen Ländern verbreitet.

Der Maria-Magdalenenkult, welcher das Ideal der Reuerinnengemeinschaften begründete, geht auf Papst Gregor I. zurück, dessen weitverbreitete Biographie der heiligen Büßerin Maria-Magdalena diese als nachahmenswerte Leitfigur populär machte. Die Heilige soll die letzten Jahre ihres Lebens in der Provence in gebetserfüllter Einsamkeit verbracht haben. Ihr zu Ehren wurden zahlreiche Kirchen und Klöster in ganz Europa errichtet.

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