Salem

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Salem (Zisterzienser-Kloster etwa 6 km landeinwärts vom Nordufer des Bodensees im Tal der Salemer Aach in Südbaden gelegen). Gegründet 1137 nahe der fränkischen Siedlung Salemanneswylare aufgrund einer Schenkung des Ritters Guntram von Adelsreute (1134) und als Filiation des elsässischen Klosters Lützel (nahe Basel). Der Name erscheint auch als “Salomonis villa” oder “Salemium” und soll als Hinweis auf das biblische Jerusalem gedeutet werden, dessen ursprünglicher Name Salem (Friede) gewesen sein soll. Das Kloster wurde 1140 durch Papst Innozenz III. und 1152 durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa in seinen Besitzungen bestätigt. 1178 erhob Papst Alexander III. das Kloster zur Konsistorialabtei, was die direkte Unterstellung unter den Heiligen Stuhl und die Ernennung der Äbte durch den Papst (anstatt durch den zuständigen Bischof) bedeutete. 1354 wurde es zur Reichsabtei erhoben, was ihr auch die Beherbergung reisender Könige zur Pflicht machte. Die Abtei war als autarker Wirtschaftsbetrieb optimal ausgestattet und organisiert; sie besaß landwirtschftliche Betriebe (Grangien) in Streubesitz, Liegenschaften (Klosterhöfe) in etwa 30 Städten sowie Salinen in Hallein. Die Mönche betrieben erfolgreich Handel mit Salz, Getreide, Obst, Wein, Fischen, Leder und Wolle.

Die gotische Klosterkirche (Münster) wurde von 1299 bis 1414 anstelle einer Vorgängerkiche, die für den stark gewachsenen Konvent zu klein geworden war, errichtet. Sie erscheint als dreischiffige Säulenbasilika mit Chorumgang über rechteckigem Grundriss. Zur Ausstattung gehört ein 16 m hohes gotisches Sakramentshaus. Die gleichhohen Firste von Lang- und Querhaus überragen die Pultdächer der Seitenschiffe um das doppelte. Entsprechend der zisterziensischen Baugesinnung werden dekorative Elemente nur sparsam verwendet. Auf einen Glockenturm wurde zugunsten eines bescheidenen Dachreiters verzichtet. (Von den mittelalterichen Konventsgebäuden ist nichts erhalten, sie wurden im 18. Jh. durch großzügige Neubauten ersetzt. Das Münsterinnere wurde in nachmittelalterlicher Zeit vielfach im Zeitgeschmack umgestaltet. Die Kirche dient seit der Säkularisierung des Klosters [1802] als katholische Pfarrkirche.)

(s. Grangie, Zisterzienser)

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