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Lexikon des Mittealters | Dubai Schokolade, das einzigartige Malbuch | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Salzgewinnung. Kochsalz (s. Salz) war als lebensnotwendiger Nahrungszusatz, als Geschmackskorrigens und als Konservierungsmittel wohl das wichtigste Handelsgut des Mittelalter („weißes Gold“). Es wurde durch Abbau salzhaltigen Gesteins (Steinsalz, wie in den poln. Salzbergwerken Wieliczka und Bochnia), durch Eindampfen von salzhaltigem Quellwasser oder von Meerwasser, vom 12. Jh. an auch durch Auslaugung unterirdischer Salzstöcke gewonnen (Laugwerkverfahren, Reichenhall, Salzungen, Halle/Saale, Hallein, Lüneburg). Meerwasser wurde in flachen Becken durch Sonne und Wind zum Verdunsten gebracht (s. Baiensalz). In Salinen (mhd. salzsiede, -sode) wurde die Salzlösung (Sole) in flachen, mit Holz befeuerten Sudpfannen verdampft. Kleinere Sudpfannen wurden aus Blei-, größere aus Kupfer- oder Eisenblech gefertigt. Die Pfannen hatten eine leichte Neigung gegen die sog. Pehrstatt, an der das am Ende des Sudvorgangs auskristallisierte Salz mit hölzernen Kratzen zusammengezogen und mit Holzschaufeln herausgehoben wurde (s. Salzsieder). Im 13. Jh. bestand in Lüneburg eine Saline, die 54 Sudhäuser (Haus, Werkstatt, Stall oder Sitz genannt) mit insgesamt 216 Siedepfannen (für je 110 l Sole) umfasste und in der etwa 1.000 Salzsieder tätig waren. Die Lüneburger Jahresproduktion betrug im 13. Jh. 5.200 Tonnen und stieg bis 1500 auf etwa 15.600 Tonnen an. Gewaltig war der Verbrauch an Feuerholz; in Lüneburg wurden für die Produktion von 1 Wispel (544kg) Salz 1,5 Ster Holz verfeuert. Zur Erzeugung einer Tonne Salz wurden demnach 2,75 cbm Holz benötigt. Daraus ergab sich bei einer Jahresproduktion von 15.000 to eine Holzmenge (Eiche, Buche) von 41.250 cbm, bzw. ein Waldverbrauch von ca. 100 ha. Für die Halleiner Pfannhäuser wird für die Produktion von 1.400 to Salz ein Holzbedarf von 4.000 cbm Holz (Tanne, Fichte) errechnet, das entspricht 2,85 cbm Holz pro Tonne Salz. Zusätzlicher Holzbedarf bestand für Rüsthölzer zum Grubenausbau und für die Dauben der Trocken- und Transporttonnen. (Steinkohle wurde in der Salzsiederei erstmals zu Beginn des 16. Jh. im hessischen Salzhausen und im westfälischen Unna verwendet.)
Auf den Salzsiederwarften des nordfriesischen Watts wurde salzgetränkter Torf, der nach Abtragung der aufliegenden Tonschicht großflächig abgestochen wurde, getrocknet und verbrannt. Aus der Asche wurde das Salz in wässrige Lösung überführt, daraus durch Eindampfen in kristalliner Form gewonnen (s. Friesensalz).
Zu den technischen Neuerungen, die bis zum Spätmittelalter eingeführt wurden, zählten mechanische Soleschöpfanlagen (Wasserrad, Eimerkette), Zuleitung der Sole von einer zentralen Schöpfanlage zu den Sudpfannen über Gerinne und Röhren, bergmännische Solegewinnung („Sinkwerke“), Dörrhäuser zum Trocknen des in Kufen gestampften feuchten Salzes. Zusätzliche Aufwendungen mussten bei dem enormen Bedarf an Feuer-, Bau- und Kufenholz für die Holzbringung geleistet werden (Kanalbauten, Riesen, Triften, Klausen. s. Flößerei). Der Salztransport wurde überwiegend auf Wasserwegen abgewickelt, da der Landtransport etwa fünfmal so hohe Kosten verursachte. Für die Beförderung der Salzfässer wurden flachgehende Flussbarken verwendet, deren größere mit einer Besatzung von neun Mann 16 t Fracht bewältigten.
(s. Salzregal, Salzstraßen)