Skulptur

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Skulptur (lat. sculptura, zu sculpere = bildhauerisch arbeiten). Der Begriff bezeichnet ein dreidimensionales Kunstwerk, das mit Hammer und Meißel aus einem Block harten Materials herausgehauen wird. Im Gegensatz dazu entsteht die Plastik aus weichem, modellierbaren Material (Ton, Gips, Stuck). Im vorliegenden Lexikon wird – allgemeinem Sprachgebrauch folgend – für alle Werke der körperbildenden Kunst der Terminus “Plastik” (v. grch. plastike techne = Kunst des Gestaltens) verwendet.

Der Bildhauer hat zunächst die aus dem Stein herauszuhauende Figur mit Holzkohle auf dem quaderförmigen Steinblock allseits aufgerissen und sich dann von den nahe der Oberfläche gelegenen Teilen zum Kern hin vorgearbeitet. Figuren sollten aus einem Stück gemeißelt werden, Bauplastik konnte aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein (so besteht der “Bamberger Reiter” aus sieben Teilen). Architekturteile wie z.B. Kapitelle wurden auf Vorrat hergestellt und entsprechend dem Baufortschritt eingesetzt; selten wurden sie – wie z.B. Tympanonreliefs – erst nach dem Versetzen des Werkstücks ausgehauen. Das Werkzeug des Steinbildhauers bestand aus dem Holzklöpfel und verschiedenen Meißeln (Spitzmeißel, Rund- und Zahneisen).

Der Holzbildhauer oder Bildschnitzer spannte sein Werkstück senkrecht um die Längsachse drehbar in eine Art Werkbank ein und “befreite” die Figur aus dem Holzblock, wobei er auf Faserrichtung, Äste und Ringe Rücksicht nehmen musste. Man war bemüht, die Bildwerke aus einem Stück Holz zu schnitzen. Das Volumen des Holzblocks überschreitende Körperteile wie Arme oder Hände wurden mit Dübeln angestückt. Um späteres Reißen großer Holzfiguren zu verhindern, wurden sie von der Rückseite her ausgehöhlt. Die Offnung konnte mit einem Brett verschlossen oder offen gelassen werden. Werkzeuge des Holzbildhauers waren Axt, Säge, Holzklöpfel, Meißel und verschieden große flache, hohle und gekröpfte Schnitzmesser.

Unklar ist, inwieweit mittelalterliche Stein- und Holzbildhauer nach einem Modell aus Ton oder Gips gearbeitet haben.

(s. Atlanten, Holzbildhauerei, karolingische Plastik, romanische Plastik, gotische Plastik)

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