Sommer

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Sommer (mhd. sumer, sumerzit; lat. aestas). Die Jahreszeit von Mitte Juni bis Mitte September, deren Witterung ausschlaggebend für den Ertrag der Ernte war. Dürre oder Unwetter mit Sturm, Starkregen, Kälte oder Hagelschlag hatten einen Hungerwinter im Gefolge. Die langen Sommertage waren die arbeitsreichsten im bäuerlichen Kalender; neben der eigentlichen Feldarbeit waren Schafe zu scheren, Unkraut zu jäten, Bienenschwärme einzufangen, Treiberdienste bei der Hirschjagd zu leisten und vieles anderes mehr. Unter günstigen Verhältnissen konnte im Juni mit der Heu-, Flachs- und Obsternte begonnen werden. Im Juli und August folgte das Einbringen von Getreide und Feldfrüchten. – Bekannte Lostage des Sommers waren der Johannistag (24. Juni; Regen an diesem Tag ließ reiche Ernte erwarten), der “Siebenschläfertag” (27. Juni; das Wetter dieses Tags sollte sieben Wochen lang anhalten), der Margaretentag (20. Juli; regnete es an diesem Tag, so sollte es noch 14 Tage weiterregnen), Jacobi (25. Juli; Regen an Jacobi zog kalte Weihnachten nach sich) und Mariae Himmelfahrt (15. August; gutes Wetter am Frauentag versprach reiche Weinernte).

Medizinische Theoretiker sahen den Körper während der trocken-heißen Jahreszeit von der Galle beherrscht, der die gleichen Qualitäten zukamen. Dementsprechend waren waren heiße Speisen und Getränke zu meiden und kühle, saftige Mahlzeiten vorzuziehen. Auch sollte man nichts tun, was den Körper in hitzige Wallung bracht – etwa heiße Bäder oder Geschlechtsverkehr.

Der beginnendende Sommer war die Zeit der höfischen Feste, der Turniere und der Minnefahrten. Man brach man zu Handelsreisen und Pilgerfahrten auf, aber auch zu Fehden und Heerfahrten.

Die Reihe der sommerlichen Kirchenfeste begann mit Pfingsten und endete mit Mariae Himmelfahrt (15. August). Als höchstes weltliches Fest feierte man den Mittsommertag, den längsten Tag des Jahres (s. Johannisfeuer).

(s. Jahreszeiten)

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