Spiegel

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Spiegel (Tech.; mhd. spiegel, v. mlat. spegulum, lat. speculum). Spiegel bestanden bis zum 12. Jh. aus polierten Metallscheiben (Bronze, Kupfer, Silber, Stahl). Von da ab kamen auch Glasspiegel auf, Glasscheiben, die mit dünnem Zinnblech hinterlegt waren, sie hatten “Zin unterhalp ame glase”. (Das Zinnblech [lat. stannum] wurde auf einem Lederpolster mit Holzhämmern zu immer feinerem Blattzinn ausgeklopft. Die Bezeichnung Stanniol stammt aus dem 19. Jh.). Außer Zinnblech wurden auch Bleche aus Blei oder einer Blei-Zinn-Legierung verwendet. Nachdem um 1300 von den Arabern die Zubereitung von Amalgamen übernommen worden war, wurden Blei-, Zinn- und Silberamalgam zum Verspiegeln benutzt. (Mlat. amalgama, v. arab. al-malgam = das Erweichende, Bezeichnung einer medizin. Quecksilberlegierung.)

In der bildenden Kunst war der Spiegel ein Attribut allegorischer Darstellungen, etwa bei denen von Luxuria, Superbia oder Vanitas, wo er auf das Laster der Eitelkeit verweist. Als Zeichen der Selbsterkenntnis tritt er zu Prudentia und Veritas. In der Literatur galt als Speculum jede nur mögliche lehrhafte oder moralische Schrift, in der sich gleichsam der behandelte Gegenstand spiegelte. Im mittelalterliche Aberglauben wurde dem Spiegel wegen seiner Eigenschaften magische Kraft zugeschrieben. So konnte man mit seiner Hilfe sich selbst erkennen, auch hinter sich sehen – der Spiegel musste also mehr sehen als der Betrachter selbst, außerdem zeigte der Spiegel wunderbarerweise alles seitenverkehrt und verdoppelte durch das Spiegelbild Gegenstände.

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