Stephan I

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Stephan I. (König der Ungarn, hl., um 975 – 1038; ursprünglicher Name Vajk, als Jugendlicher von bayerischen Missionaren auf den Namen Stephan, nach dem Patron von Passau, getauft). Sohn Gezas I., eines Nachkommen des Großfürsten Arpad, unter dessen Führung die ungarische Landnahme im Karpatenbecken vollendet wurde. Geza I. hatte mit der Christianisierung seines Volkes begonnen, zu deren Durchführung er die Hilfe des Dt. Reiches und deutscher Missionare (z.B. Brun v. St. Gallen, Pilgrim v. Passau, Wolfgang) suchte. Das Missionierungswerk des Vaters vollendete Stephan, nachdem er 997 zum ersten König der Ungarn aufgestiegen war und das Christentum 1000 zur Staatsreligion gemacht hatte. Er gründete die Erzbistümer Gran und Kalocsa, zahlreiche Bistümer und Abteien. Hierbei wurde er tatkräftig von seiner Gattin Gisela unterstützt, Tochter des Bayernherzogs Heinrich der Zänker, Schwester Heinrichs II., dt. König und – seit 1004 – Kaiser. 1001 anerkannte Papst Silvester II. das ungar. Königtum, schon um es in seiner Unabhängigkeit vom Deutschen Reich zu bekräftigen. (Die seit dem 13. Jh. als “Heilige Stephanskrone” bekannte Krönungsinsignie geht nur in der Legende auf den Hl. Stephan zurück.) Als der Nachfolger Heinrichs II., Kaiser Konrad II., Anspruch auf die Lehnshoheit über Ungarn erhob, kam es 1030 zum Krieg, in dessen Verlauf Stephan dem Kaiser bei Pressburg eine vernichtende Niederlage zufügte und bis nach Wien vorstieß, das dann für 13 Jahre ungarisch blieb. Der Streit endete mit der Bestätigung der ungarischen Souveränität. Nachdem die Thronfolger Otto und Heinrich (Emmerich, Imre) frühzeitig gestorben waren, etablierte sich nach Stephans Tod (1038) eine andere Linie des Arpadengeschlechts in der Königsmacht. Stephans Witwe Gisela musste 1046 wegen der antideutschen Stimmung des ungarischen Adels das Land verlassen und kehrte – zusammen mit vielen bayerischen Rittern und Siedlern – in ihre Heimat zurück; um 1060 starb sie – wie schon ihre Mutter Gisela – als Äbtissin des Benediktinerinnenklosters Niedernburg in Passau. Auf Betreiben des ungarischen Königs Ladislaus I., der dadurch die eigene Legitimität stärken wollte, erfolgte 1083 die Heiligsprechung Stephans durch Papst Gregor VII. Seither gilt Stephan als Nationalheiliger von Ungarn; seine Gebeine wurden vom Bestattungsort, der Marienkirche in Stuhlweißenburg, in die Stephans-Kathedrale zu Pest überführt.

(s. Arpaden, Magyaren)

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