Tacuinum sanitatis

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Tacuinum sanitatis in medicina (Gesundheitstafeln; v. arab. taqwim as-sihha = Übersichtstabelle der Gesundheit). Auf den aus Bagdad stammenden nestorianisch-christlichen Arzt Abu l-Hasan al Muhtar ibn al Hasan ibn Abdun ibn Sadun ibn Butlan (westlich verballhornt zu Abulcasis de Baldach,11. Jh.) zurückgehender Typ eines Regimen sanitatis. Die erste Übertragung ins Lateinische geschah um 1260 am Hofe König Manfreds von Sizilien. Der Form nach ein illustriertes synoptisches Tabellenwerk. Wie auf einem Schachbrett (daher auch “schach-tafele”, “schachzabel-bret”) ordnet er in der Vertikalen die einzelnen Nahrungs- und Arzneimittel an und verbindet sie in der Horizontalen mit ihren jeweiligen therapeutischen Wirkungen. Zu jeder der sex res non naturales (s. res naturales) sind Regeln zu folgenden Punkten enthalten:

1.) körperliche Verfassung (complexio)

2.) rechte Wahl der Nahrungsmittel (electio)

3.) deren Nutzen für die Gesundheit (iuvamentum)

4.) deren mögliche Schadenswirkung (nocumentum)

5.) wie eine Schadenswirkung zu vermeiden ist (remotio nocumenti)

6.) welche Art von Stimmung erwirkt werden kann (quid generat)

und 7.) zu speziellen Methoden der Anwendung.

Die Anweisungen sind knapp und in allgemeinverständlicher Form gehalten und haben sich in einigen Codices erhalten. (z.B. Das oberitalienische “Tacuinum sanitatis in medicina”, Cod. Vindob., entstanden um 1390. Das Werk stellt sich dar als als eine auf der Säftelehre basierende Entsprechungstabelle, in welcher 280 Medikamente, Nahrungsmittel, Lebensweisen, Tiere, Winde, Wasserarten, Jahreszeiten und andere natürliche Gegebenheiten entsprechend ihren positiven und negativen Wirkungen auf die vier menschlichen Konstitutionstypen zueinander in Verbindung gesetzt sind.)

Bei pharmakologischen Tafeln, wie sie von arabischen Ärzten entwickelt und von der abendländischen Wissenschaft übernommen worden waren, sind in der ersten vertikalen Spalte die anzuwendenden Drogen aufgelistet, denen in den waagrechten Zeilen ihre Qualitäten, Gradabstufungen, Ersatzdrogen, Indikation, Synonyme in anderen Sprachen, therapeutische Wirkung und Nebenwirkung zugeordnet sind.

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