Tassilo III

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Tassilo III. von Bayern (geb. 741 in Regensburg, gest. an einem 11. Dezember nach 794 und vor 797 in Klosterhaft; von 748-788 letzter Herzog Bayerns aus dem Geschlecht der Agilolfinger). Sohn des Bayernherzogs Odilo und der Hiltrud, einer Tochter Karl Martells, und somit Neffe des Frankenkönigs Pippin III. und Cousin Karls d. Gr. Nach dem frühen Tod seines Vaters konnte er sich nur mit Hilfe seines Vormunds Pippin die Herzogswürde erhalten. 757 wurde er in Compiegne für mündig erklärt und leistete seinem Onkel Pippin einen Lehnseid. (Diesen Eid soll er 763 durch Verweigerung der Heerfolge gebrochen haben.) 769 gewann er durch Ehelichung der Luitberga, Tochter des Langobardenkönigs Desiderius, diesen als Verbündeten gegen die Karolinger, deren Oberherrschaft er nicht anerkennen wollte. Unter seiner Herrschaft wurden in Bayern zahlreiche Klöster gegründet, sein Hof wurde zum Zentrum vieler Künstler und Gelehrten. Tassilos Schicksal wendete sich, als Karl d. Gr. 774 den Desiderius auf Ersuchen des Papstes, der sich durch die Langobarden bedroht sah, vom Thron stieß und sich selbst die eiserne Krone der Lombardei aufsetzte. Durch den Verlust seines Hauptverbündeten geschwächt, musste Tassilo erleben, wie sich Bischöfe und Adlige von ihm ab- und dem Karolingerkönig zuwandten. Karl machte dem durch die Eroberung Karantaniens noch mächtiger gewordenen Tassilo unter den Vorwürfen eines früheren Eidbruchs und Fahnenflucht einen Scheinprozess (788), ließ ihn zum Tode verurteilen und gnadenhalber in Klosterhaft tun. Die Geschichte der Agilolfinger in Bayern war zu Ende. Das bayerische Herzogtum wurde abgeschafft, die Anhänger Tassilos kamen in Verbannung, Bayern und Kärnten gingen im Frankenreich auf.

(s. Bayern, Tassilokelch)

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