Utrecht

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Utrecht (v. uut Trecht = außerhalb Trecht, ndl. Übertragung v. lat. Ultra Traiectum = außerhalb [der Militärsiedlung] “Übergang”). An der Stelle des heutigen Domplatzes und an einem Übergang über den damals hier fließenden Rhein lag um 50 v. Chr. das Kastell “Traiectum” der röm. Grenzbefestigung. Um 600 kam der Ort an das fränkische Reich und wurde zu einem Außenposten der Kölner Friesenmission. Hier wirkte um 690 der englische Missionar Willibrord; 695 wurde er erster Inhaber des von Köln aus neueingerichteten Utrechter Bischofssitzes. Seine Nachfolger mussten wegen stets drohender Wikingerüberfälle lange Zeit in Deventer residieren; sie stiegen in den Reichsfürstenstand auf und regierten als Landesherren. Im Spätmittelalter kam es zu Streitigkeiten mit den Grafen von Holland und Geldern, die Anspruch auf Utrechter Gebiete erhoben.

Neben den zwei Kathedralkapiteln St. Martin und St. Salvator entstanden im 11. Jh. die drei Kanonikerstifte St. Marien, St. Johannis und St. Peter. Nach dem Ende der Raubzüge der Normannen und Friesen begann im 11./12. Jh. der Aufstieg des Ortes als Handelsplatz; es erfolgten Stadterhebung und Einführung der Ratsverfassung sowie die erste Ummauerung (1122). Zu dieser Zeit wurde auch die “Oudegracht” angelegt, die heute noch den damaligen Verlauf des Rheins anzeigt. Bis zum Jahr 1200 wurde Utrecht mit vier Jahrmärkten zum Handelszentrum der Länder um die Rheinmündung. Das Bürgertum errichtete sich vier Pfarrkirchen (Maria Minor oder “Buurkerk” [Bürgerkirche], St. Jakob, St. Nikolaus und St. Gertrud [Geertekerk]). 1254 wurde mit dem Neubau der hochgotischen Kathedrale St. Martin begonnen; ihrem Langhaus (1674 bei einem Wirbelsturm eingestürzt) wurde im 14. Jh. der mit 112 m unverhältnismäßig hohe Westturm angegliedert. Von den Klöstern seien das Katharinenkloster und die Benediktinerabtei St. Paul erwähnt. Das burgartige Stadtschloss Oudaen an der Oude Gracht geht auf das Jahr 1320 zurück; es zählt zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Noch älter, nämlich von 1280, ist das gegenüberliegende Haus Drakenborch.

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