Auszug aus einer Pestnacht in Naundorf im Mittelalter

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Es ist gegen Abend, die Sonne ist hinter dem Totenberg untergegangen. Dunkelheit liegt über der Stadt, bedrohlich und düster wirkt die Stadtmauer, nur ab und zu brennt eine Fackel und erleuchtet einen kleinen Kreis. Ein Wärter steht am Tor an der Unterpforte und versucht mit seiner Laterne die Dunkelheit zu vertreiben. Nicht nur die Stadt liegt im Dunkeln, auch die Stimmung der Menschen ist niedergedrückt. Die Pest hat Naundorf im Griff. Aus der Dunkelheit in Richtung Untergasse hört man Stimmen die rufen: “Bringt die Toten raus.” Der Pestkarren kommt, die Räder mit Lumpen umhüllt um die Geräusche zu dämpfen und um die Nerven der Menschen zu schonen. Die Pestknechte haben an diesen Abend viel zu tun, fast an jedem Haus müssen sie halten um die Toten, die in mit schwarzem Blut durchtränkten Leinentüchern gewickelt sind auf den Karren zu legen. Langsam fährt der Karren zum Untertor um dann im Dunkeln zu verschwinden. Die Toten werden außerhalb der Stadt verscharrt, ihr Hab und Gut verbrannt.

Auszug aus einer Pestnacht in Naundorf im Mittelalter
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