Essen in Klöstern im Mittelalter

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Im Mittelalter spielten die Klöster bei Speis und Trank eine führende Rolle. Sie dienten als Vorbild für Adel und Bürger, da Tischmanieren in unserem heutigen Sinn noch nicht selbstverständlich waren. Auch durch den gehobenen Standard und die Vielfältigkeit ihrer Speisen hoben sie sich von den weltlichen Häusern ab. Besonders in den Mönchsklostern spielte das Essen eine große Rolle im täglichen Ablauf.

Die einzelnen Mahlzeiten dienten zur Festigung der Gemeinschaft und wurden richtiggehend zelebriert und durch Vorlesen und Beten bereichert. Das häufige Einladen von Gästen diente als Vorwand die Mäßigkeit in Speis und Trank zu umgehen. So wurden auch Fastenregeln oft gebrochen und Fischmahlzeiten durch Biber und Fischotter, die als Fische galten, bereichert. Vor allem wegen der Häufigkeit der Fasttage, nämlich jeden Mittwoch und Freitag, wurde mit allen Mitteln versucht den Geboten, weder Fleisch noch Wein einzunehmen, auszuweichen.

Die Klöster waren häufig Selbstversorger und lebten großteils von dem, was sie in ihren Klostergärten anbauten. Die Vielzahl von Kräutern wie Petersilie, Koreander, Dill, Kümmel und Senf, Obst wie Feigen, Erdbeeren, Pflaumen, Birnen, Äpfel, Hollunder, Brombeeren und Nüsse, Gemüse wie Zwiebel, Lauch, Sellerie, Knoblauch und Erbsen machten eine reichhaltige Küche möglich und dienten vor allem zur Verfeinerung der Fleisch- und Fischgerichte. Auch die vielen verschiedenen Fischsorten spiegeln den “Reichtum” der Klöster wieder. Serviert wurden Lachs, Hecht, Bachforelle, Seibling, Aal, Barsch, Rotforelle, Gründling, Anke, Neunauge und Flusskrebs.

Die Klöster unterschieden sich aber von den Häusern nicht nur durch die Speisen sondern waren auch Produktionsstätten von alkoholischen Getränken. So erhielt jeder Mönch pro Tag bis zu 5 Maß Bier und je nach Saison zusätzlich Trauben- oder Obstwein. Die oben angeführten Esskulturen gelten allerdings nur für die Mönche. Die Nonnen lebten wesentlich asketischer.

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