Irland im Mittelalter

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Die ältesten Quellen zur Geschichte Irlands erwähnen fünf großen Königreiche Irlands (Ulster, Leinster, Munster, Connaught, Mide), die im 6. Jahrhundert in eine Vielzahl von Kleinkönigtümern zerfielen. Die Dynastie der Ui Neill beanspruchte eine erbliche Hochkönigswürde, um die sich jedoch auch andere Familien bemühten. Aus diesen Dynastien gingen auch die Äbte der großen Klöster hervor, die von den Herrschern mit großzügigen Landschenkungen bedacht wurden. Ab 795 erschienen Wikinger an der irischen Küste und errichteten dort feste Stützpunkte (u.a. Dublin). 1169 landeten anglonormannische Truppen, die der König von Leinster ins Land gerufen hatte. 1171-1172 folgte eine Expedition des englischen Königs Heinrich II. – der entscheidende Wendepunkt der irischen Geschichte.

Das englische Feudalsystem wurde eingeführt, englische Siedler kamen ins Land, englische und walisische Adlige erwarben Besitzungen und Rechte. Bestehende Siedlungen bei Burgen oder Klöstern wurden gefördert, neue Städte gegründet. Die Phase der englischen Expansion dauerte bis in das dritte Viertel des 13. Jahrhunderts. Auch an ihrem Ende waren noch nicht alle Iren der englischen Herrschaft unterworfen.

Politische Krisen, die Hungersnot von 1315-1317 und die Pest von 1349 führten zu Verfallserscheinungen. Die Herrschaftsstruktur war durch eine fortschreitende Zersplitterung gekennzeichnet. Die Herrschaften der Adligen (Lordships) waren z.T. in Händen von Anhängern der Krone, die allerdings oft in England residierten; andere waren im Besitz eingesessener Familien geblieben.

Ein wirtschaftlicher Aufschwung setzte erst wieder in den 1420er Jahren ein. Der unter direkter englischer Herrschaft befindliche Teil Irlands (die nähere Umgebung von Dublin) profitierte davon weniger. Die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde von den Auseinandersetzungen um die englische Krone dominiert, in die auch irische Adlige eingriffen. Auf der Seite der siegreichen Partei stand der Earl (Graf) von Kildare, dessen Familie, die FitzGerald, daher ab 1460 in Irland eine führende Position gewinnen und bis in das 16. Jahrhundert hinein halten konnte.

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