Lumpensammler

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Lumpensammler. Die Papiermacherei, die in der zweiten Hälfte des 14. Jh. auch in Deutschland einsetzte, hatte die Beschaffung von textilen Abfällen aus Leinen und Baumwolle (Reste von Kleidung, Wäsche, Seilen und Stricken) zur Voraussetzung. Auf dieser Basis entstand der Beruf des Hadern- oder Lumpensammlers, der auf eigene Rechnung oder im Auftrag von Lumpenhändlern oder Papiermühlenbetreibern in Haushalten, Schneider- und Seilerwerkstätten um verschlissene Leintücher, Kleidungsstücke, um Stoffabfälle oder Abfälle aus der Seilerei nachfragte. Wegen des großen Bedarfs wurde mancherorts die Ausfuhr von Lumpen verboten und Lumpenschmuggel unter schwere Strafe gestellt. Lumpensammler entstammten meist den Randgruppen der Gesellschaft (Invaliden, Juden, Bettler usf.); gelegentlich sind auch Frauen als Lumpensammlerinnen belegt (Nürnberg, Wien). Sie wurden meist den unehrlichen Leuten zugezählt und ihrer abstoßenden Erscheinung und ihres aufdringlichen Heischeverhaltens wegen als Haderlumpen beschimpft. Der Umgang mit den stinkenden, mit Schmutz jeder erdenklichen Art verunreinigten, mit Ungeziefer und Keimen besetzten Hadern brachte den Lumpensammlern ein erhöhtes Erkrankungsrisiko und herabgesetzte Lebenserwartung ein.

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