Namenmantik

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Namenmantik (Onomatomantie, Namensorakel). Aus der Anschauung, dass der Name und das Schicksal seines Trägers auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden seien (“nomen est omen”), leiteten sich verschiedene mittelalterliche Bräuche der Wahrsagerei ab. Als Beispiel sei die scheibenförmige Wahrsage-Tabelle (“des hohen meisters Plato taffel”; um 1438) des Johann Hartlieb genannt. Die Buchstaben des Namens des Probanden wurden anhand einer Tabelle bestimmten Zahlen zugeordnet (z.B. Hans: H = 6, A = 3, N = 12, S = 20). Deren Summe (41) verrechnete man nach festem Reglement mit dem Datum des in Betracht gezogenen Stichtages; die sich ergebende Lösungszahl wurde in der genannten Wahrsage-Tabelle aufgesucht, und die dem Zahlenwert zugeordnete Prognose abgelesen. Die Voraussagen lauteten auf “Gesundheit” – “Glück” – “Seligkeit” – “Mittel” (-maß) – “Zweifel” – “Unglück” oder “bitterer Tod”.

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