Obotriten

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Obotriten (Abotriten). In das nach dem Abzug der Germanen nur noch dünn besiedelte Gebiet zwischen Elbe und Oder wanderten im 6./7. Jh. slaw. Stämme ein, so auch der Stammesverband der Obotriten in das heutige Mecklenburg. Die Macht der Fürsten beruhte auf den Leistungen abhängiger Bauern und Dienstleute, auf einem Netz von Burganlagen und auf der Kampfkraft gut gerüsteter Reiterkrieger. 789 bediente sich Karl d. Gr. der Obotriten als Bundesgenossen gegen die Sachsen, und überließ ihnen als Gegenleistung Gebiete an der Niederelbe und an der Ostsee. 804 wurde Drazko von Karl d. Gr. als Obodritenherrscher anerkannt; als Grenzlinie zwischen Obotriten und Sachsen wurde der Limes Saxoniae zwischen der Kieler Förde und der Elbe bei Lauenburg angelegt. Unter den Sachsenkaisern (Ottonen) schlug das Verhältnis zu den Obotriten und anderen slaw. Stämmen in permanente Feindseligkeit und Kriegsführung um. 932 schlug Heinrich I. einen Aufstand der Wilzen und Obotriten in der Schlacht bei Lenzen nieder. 937 errichtete Otto I. die nördl. Grenzmark an der Elbe (unter Hermann Billung) gegen die Wagrier und Obotriten. 983 drangen die Obotriten über die Elbe in die Nordmark ein und zerstörten Hamburg und Zeitz. 1066 wurde Gottschalk, ein christl. Obotritenfürst, von seinen heidn. Stammesgenossen erschlagen, wurden die Bistümer Ratzeburg und Mecklenburg zerstört, Hamburg niedergebrannt. Nach dem Tod des mächtigen Obotritenfürsten Niklot (1160) konnte Heinrich d. Löwe das Obotritenland (Mecklenburg) endgültig unterwerfen und an sein Herzogtum Sachsen angliedern. Er sicherte seine Herrschaft durch Burgenbau, Christianisierung und Kolonisierung, baute Schwerin zu einem bedeutenden Stützpunkt und zum Bischofssitz aus (s. Berno). Der Sohn Niklots, Pribislaw, trat 1167 zum Christentum über, anerkannte die weltliche Oberhoheit Heinrichs und wurde von diesem mit dem größten Teil Mecklenburgs belehnt. Durch die Verheiratung des Sohnes Pribislaws mit der Tochter Heinrichs wurde die mecklenburgische Herzogsdynastie begründet (die bis 1918 regieren sollte). 1170 wurde Pribislaw von Kaiser Friedrich I. als Reichsfürst anerkannt.

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