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| Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Schafskälte. Mitte Juni tritt in Mitteleuropa durch die Zufuhr von Polarluft aus Nordwest häufig eine nasskalte Wetterlage auf, die als “Schafskälte” bezeichnet wird. Die Wahrscheinlichkeit dieses Witterungsregelfalls kann recht unterschiedlich sein. Betrachtet man den Zeitraum der Schafskälte als die Tage vom 10. bis 12. Juni, so liegt die Wahrscheinlichkeit für eine unterdurchschnittliche Lufttemperatur bei etwa 80%, für überdurchschnittliche Niederschläge bei 55%.
Die Bezeichnung des Kälteeinbruchs rührt daher, dass um Mitte Juni die Schafe schon geschoren sind und dass die Tiere durch Unterkühlung ernsthaft erkranken können. Mit der Schur der empfindlichen Mutterschafe und Lämmer wurde daher bis in die zweite Hälfte Juni gewartet.
Bauernregeln aus dem Spätmittelalter belegen, dass man mit Kälteeinbrüchen wie den Eisheiligen oder der Schafskälte schon damals mit großer Wahrscheinlichkeit rechnete.
