Scheune

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Scheune (ahd. scugina = schützendes Behältnis; mhd. schiune, schiun, spicher; mnd. schune; lat. horreum, granarium, scuria; mlat. grangia; auch Scheuer, Stadel, Schober, Schupfen). In der ursprünglichen Form wohl ein umpfählter oder von Flechtwänden umgebener und überdachter Holzbau, benutzt als Stapelplatz für Feldfrüchte, Viehfutter (Heu, Streu, Stroh) u.a. sowie als Dreschplatz (Tenne). In der weiteren Entwicklung wurde die Scheune in das Bauernhaus einbezogen oder nahm einen eigenen Platz an der Hofstelle ein. Der äußeren Gestalt nach ein hoher Fachwerkbau mit tief heruntergezogenen Walm-, Halbwalm- oder Giebeldach und geräumiger Einfahrt an einer Längsseite. (Wand und Dach an der Einfahrt konnten zurückspringen, um der Toröffnung genügend Höhe zu geben.) Der Boden der ebenerdigen Tenne bestand aus festgestampften Lehm. Das Lagergut konnte mit Seilwinden im Innenraum oder außen an einer Giebelseite hochgezogen, durch eine Ladeluke geborgen und auf verschiedenen Etagen (Böden) gelagert werden.

Scheunen an herrschaftlichen Gutshöfen, in Klosteranlagen und an den Sitzen weltl. und geistl. Fürsten, im Spätmittelalter auch städtische Zehntstadel und Kornhäuser, waren aus Stein errichtet; in Letzteren war auch die Wohnung des Verwalters untergebracht.

Der abergläubische Brauch, tote Tierkörper – häufig Vögel oder Fledermäuse mit ausgebreiteten Flügeln – an das Scheunentor zu nageln, stellt einen Abwehrzauber gegen Unheil jeder Art dar, von Blitzschlag und Feuersbrunst bis Mäusefraß und Schädlingsbefall.

(s. Bauernhaus, Bauernhof, Dreschen, Hallenhaus, Kornhaus)

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