Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. | Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt. |
Schlafmittel, Beruhigungsmittel (mhd. slaftranc; lat. hypnoticum, medicina stupefaciens, stupefactivum, sedantium, provocantium somnis, sopor). Nach Aristoteles haben Schlafmittel eine ähnliche Wirkung wie Weingenuss oder üppige Nahrungsaufnahme: sie machen einen “schweren Kopf”. Er zählt zu den Schlafmitteln Wein, Mandragora, Mohn und Lolch (Folium temulentum). – Im Mittelalter gehörten zu den am häufigsten als Schlafmittel verwendeten Kräutern Nachtschattengewächse (Alraune, Tollkirsche, Bilsenkraut) sowie Opium und Schierling. Das Lorscher Arzneibuch nennt Baldrian (Valeriana offizinalis) als Mittel gegen Schlaflosigkeit. – Der Macer floridus benennt Mohn, Zwiebel, Veilchenöl, Lattich, Wermutkraut und Schwertlilienknolle als Schlafmittel, und lässt sie in Form eine Tranks, als Suppositorium, Umschlag oder Salbe anwenden. – Hildegard v. Bingen verschreibt gegen Schlaflosigkeit einen Schädelumschlag mit gekochtem Kraut von Fenchel und Schafgarbe im Sommer, bzw. von Fenchelsamen und Schafgarbenwurzel zur Winterszeit. –
(zu Schlafmittelschwamm s. Narkotika)