Schwan

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Schwan (mhd swan, swane; lat. cycnus; zoolog. hier: Cygnus cygnus, der Singschwan). Großer (10-12 kg schwer, Spanweite über 2 m), langhalsiger, meist reinweißer Wasservogel aus der Familie der Entenvögel, beheimatet in den hohen bis gemäßigten nördlichen Breiten. Er hat seine Brutheimat in Island, Nord Skandinavien, im Baltikum und in der russischen Taiga und kommt nach Mitteleuropa zum Überwintern. Seit je beeindruckt er die menschliche Fantasie durch seine Schönheit und Eleganz in Form und Bewegung, durch sein unabhängiges, kampfbereites Wesen, durch seine Partnertreue, durch sein rauschendes Fluggeräusch und durch seinen Gesang, der dem Ton einer Posaune gleicht. Der letztere war Anlass für die Mär vom “Schwanengesang”, der angestimmt werde, wenn das Tier sein nahendes Ende erahnte. Obgleich schon Plinius den Grabgesang der Schwäne bezweifelt hat, sollte sich der Mythos bis ins Mittelalter halten. Vielfach ist das Tier in Sagen und Märchen eingegangen. Als positiv besetztes Symboltier stand der weiße Schwan für Reinheit und Treue, wurde als Wappentier und als Hauszeichen benutzt und avancierte gar zum Mariensymbol. In negativem Sinne wurde der hoch getragene Kopf als Zeichen des Hochmuts gedeutet. Im Aberglauben bedeutete sein Angang Unglück, daher die Redewendung “mir schwant” (etwas Übles).

Schwanenhaltung auf Seen und Flüssen war im Mittelalter herrschaftliches Privileg. Auf der Speisetafel landete er allenfalls als imposanter Blickfang eines Schaugerichts – sein Fleisch war wegen seiner dunklen Farbe, wegen seiner zähen Konsistenz und wegen seines tranigen Geschmacks verpönt. Seine Unterfedern fanden Verwendung als Füllung von Kissen und Oberbetten.

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