Ahorn

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Ahorn (mhd. ahorn; lat acer = scharf, spitz, nach der in fünf Spitzen endenden handförmigen Blattspreite; artenreiche Pflanzengattung, botan. Acer). – Ahorne gehörten ursprünglich zu den häufigsten Laubbäume frühmittelalterliche Wälder, von stattlichem Wuchs, mit kugelförmiger Krone, buntem Herbstlaub, doldigen, hellgelben Blüten und kugeligen, geflügelten Früchten (“Nasenzwicker”).

In Mitteleuropa heimische Arten:

Berg-Ahorn/Acer pseudoplatanus, mit bis zu 35 m größter der Ahorne, kann bis 500 Jahre alt werden, Gebirgsbaum, wächst in Höhen bis zu 1.600 m. Das Holz zählt zu den Edelhölzern, es ist cremefarben bis weiß, kernlos und hart-elastisch aber nicht wetterbeständig; es eignete sich besonders zum Innenausbau, zur Herstellung von Möbeln und Gerätschaften.

Spitz-A./Acer platanoides, mittelgroßer Baum (20-30 m), wird nicht älter als 150 Jahre, wächst in Tieflagen und niederem Bergland, Holz ähnlich wie vor.

Feld-A., mhd. masalder, mashaldern; Maßholder/A. campestre, kleiner bis mittelgroßer Baum (ø12-15 m), kann freistehend bis zu 20 m hoch und über 100 Jahre alt werden, bevorzugt saure und tonige Böden in Ebene und Tiefland. Holz rötlichweiß, kernlos, oft schön gemustert. Seine jungen Blätter wurden im Mittelalter gegessen und als Viehfutter verwendet.

Ahornbäume wurden im Mittelalter zur Gewinnung von Brenn- und Werkholz sowie zur Verkohlung eingeschlagen.

Im Aberglauben galt der Baum als dämonenabwehrend; Pflöcke aus Ahornholz wurden in Türrahmen und -schwellen eingeschlagen, um böse Geister und Hexen am Eintreten zu hindern. Am Johannistag (24. Juni) an Tür und Fenster gesteckte Ahornzweige sollten den Blitzschlag fernhalten.

In der Volksmedizin nutzte man das Ahornlaub: man trocknete am Johannistag gesammelte Blätter, um im Falle von Verwundungen, Geschwüren oder Entzündungen einen Tee mit kühlender und abschwellender Wirkung daraus zu kochen. Einen Umschlag aus gequetschten Ahornblättern legte man bei Insektenstichen oder geschwollenen Füßen auf.

(s. Holzarten)

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