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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Albrecht von Scharfenberg (um die Mitte des 13. Jh.), mhd., urkundlich nicht belegter Dichter höfischer Abenteuerromane, schrieb um 1250 “Merlin”, danach “Seifrid de Ardemont” (beide nur als Bearbeitungen Ulrich Füetrers bekannt) und um 1270 den “Jüngeren Titurel”. Letzterer wurde wegen seines “dunklen” Stils lange Zeit Wolfram von Eschenbach zugeschrieben.
“Merlin” erzählt – eingebettet in die Artussage – das Leben des Zauberers. Nach Meinung Füetrers stellte das in Prosa abgefasste Werk die einzige dt. Bearbeitung des Merlinstoffes bis zum 15. Jh. dar. “Seifrid de Ardemont” handelt in ca. 3.600 Versen von der problematischen Beziehung zwischen Mensch (Seifrid) und “elbischer” Frau (Mundirosa). Um die Handlung (Begegnung, Verlust und endgültige Vereinigung der Liebenden) ranken sich Abenteuer des Protagonisten wie Kämpfe mit Drachen und Riesen, Befreiungstaten u.ä. Der “Jüngere Titurel” beruht auf den Fragmenten des “Titurel” Wolframs v. Eschenbach, der düsteren Erzählung um eine Kinderminne, welche Albrecht auf mehr als 6.000 Verse aufbläht. Als einer der Höhepunkte findet sich darin eine visionäre Beschreibung der Architektur des Gralstempels.
