Altenfürsorge

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Altenfürsorge war zunächst Sache der Familie. Zur Versorgung alleinstehender oder mittelloser Alter gab es daneben caritative Institutionen unterschiedlicher Trägerschaft. Vor allem die Klöster boten nicht nur alten Ordensbrüdern, sondern auch Heimat- und Mittellosen Unterkunft und Pflege auf die letzten Tage. Seit dem 13. Jh. entstanden Asyle und städtische Spitalstiftungen, die sich der Alten- und Krankenpflege widmeten. Die Spitäler fungierten als juristische Personen, die das Spitalvermögen (aus herrschaftlichen, bürgerlichen oder städtischen Stiftungen) selbst verwalteten. Bedürftigen wurde der Spitalplatz als kostenlose Pfründe gewährt (Armenpfründe), Wohlhabende mußten sich entsprechend ihrem Vermögen durch Überschreibung von Grund- oder Kapitalvermögen einkaufen (Herren- und Mittelpfründe). Die Verpflegung war – dem jeweiligen sozialen Status gemäß – unterschiedlich zusammengestellt und genau reglementiert, meist jedoch besser, als sie außerhalb des Spitals im Alltag gewesen wäre.

Armenspitäler waren häufig beachtliche Wirtschaftsbetriebe. Zum Marienspital in Hof/Saale beispielsweise gehörten im Spätmittelalter außer den Pfründnerwohnungen mit einem heizbaren Gemeinschaftsraum und einer Badestube sowie der Spitalkirche und einem eigenen Friedhof eine Anzahl von Wirtschaftsgebäuden: Scheunen, Remisen, Ställe, Kornhaus, Keller, dazu außerhalb des Spitalbereichs eine Schmiede und eine Kornmühle. Das Personal bestand aus je einem Spitalpfarrer, Gutsverwalter, Küster, Kellermeister, Bäcker, Schmied und Koch, dazu aus Fuhr- und Wagenknechten, Viehmägden, Kuh- und Schweinehirten. Nach dem Urbar von 1456 besaß das Spital ferner eine Walkmühle, eine Lohmühle und eine Würzmühle.

Sma. Traktate mit Gesundheitsregeln für alternde Menschen (“Regimina senum”, z.B. “Ars Gerocomia”, “Gerontocomia”, “De vita longa”, “De conservanda iuventute et retardanda senectute”) handeln von spezieller Therapie und Prophylaxe (vom rechten Maß bei Speise, Trank, Arbeit, Schlaf und Beischlaf, von Diätetik und Hygiene).

(s. Alter, Lebensalter, Mitleid)

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