Anno II

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Anno II. von Köln (um 1010 – 75, hl.). Von freier, jedoch nicht adliger Herkunft, kam Anno nach kurzem Knappendienst an die Bamberger Domschule, wo er nch Abschluss der Studien auch als Lehrer tätig war. Kaiser Heinrich III. holte ihn als Hofkaplan zu sich, machte ihn um 1054 zum Propst von St. Simeon und Judas Thaddäus in Goslar und 1056 zum Erzbischof von Köln. In dieser Funktion gleichzeitig Erzkanzler des Reiches, bemächtigte er sich 1062 in Kaiserswerth des elfährigen Königs Heinrich IV. samt der Reichsinsignien und entführte ihn nach Köln. Durch diesen Handstreich entmachtete er Agnes von Poitou, die regierende Mutter des Königs und nahm selbst Einfluss auf die Reichspolitik. Aus dieser Rolle wurde er jedoch vom Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen verdrängt. 1074 vertrieben ihn die Bürger seiner Stadt wegen seines harten Regierungsstils. In seinem Lieblingskloster Siegburg fand er Zuflucht für den Rest seiner Tage. Hier ist wohl auch das Annolied entstanden, das sein Lebenswerk glorifizierend als Teil der Heilsgeschichte darstellt. Sein Grab in der Siegburger Abteikirche wurde bald Wallfahrtsziel. 1183 erfolgte die Erhebung seiner Gebeine und die Heiligsprechung.

Der Siegburger Annoschrein ist unmittelbar nach der Erhebung der Gebeine entstanden; er stammt aus der Werkstatt des Nikolaus von Verdun, der etwa zur gleichen Zeit in Köln den Dreikönigsschrein schuf. Der Form nach war er ein Sarkophag mit Satteldach, geschmückt mit silbergetriebenen Figuren und Reliefs. (Letztere wurden im 19. Jh. gestohlen und sind nur als Abbildungen in der Pfarrkirche von Belecke/Westfalen erhalten.)

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