Bäume

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Bäume (mhd. boume; lat. arbores). Zum Pflanzenreich zählende Gewächse, bestehend aus einer Wurzel, einem daraus entspringenden hochgewachsenen, verholzten Stamm und einer mit Laubblättern oder Nadeln besetzten Krone. Gewisse Bäume, vor allem solche nahe einer Quelle, galten noch im Frühmittelalter als heilig, wie in den Annales regni Francorum, durch Gregor von Tours und durch Adam von Bremen beschrieben wurde. Häufig fanden sich in der Nähe heiliger Bäume heidnische Götterstatuen (signa deorum). Als Beispiel eines Heiligen Baumes sei die Donareiche (robur Iovis) bei Fritzlar erwähnt, die 723 durch den missionierenden Bonifatius gefällt wurde.

Im Mittelalter nutzte man Bäume je nach Art als Obst- und Heilmittellieferanten, zur Brenn- und Bauholzgewinnung, zur Herstellung von Holzkohle, zur Schweinemast und zur Bienenhaltung, als Material zur Fertigung von Schnitz- und Drechselwerk, von allerlei Geräten und Raumaustattungsstücken, zum Bauen von Maschinen, Baugerüsten oder Schiffen.

Im Aberglauben galt der Baum als Seelensitz. Einem Baum wurde der Tod seines Besitzers kundgetan. Der Baum, an dem sich Einer erhängt hatte, musste verdorren. Für ein Neugeborenes war ein Seelenbäumchen zu pflanzen; analog zu dessen Gedeihen wuchs das Kind heran. Der Volksmedizin galten Bäume als Ort, wohinein Krankheiten gebannt werden konnten (vernageln, verspunden).

(s. Gerichtslinde {s. Gericht, Linde}, Holz, Vernageln, Wald)

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