Bettelorden

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Bettelorden. Im 13. Jh. entstanden aus Protest gegen die zunehmende Verweltlichung der Kirche die Mönchsorden der Bettelmönche oder Mendikanten (v. lat. mendicare = betteln). Dem einzelnen Mönch wie der Ordensgemeinschaft war Besitztum untersagt, Almosen und Einkünfte aus sozialer Fürsorge und Lehrtätigkeit sollten den Lebensunterhalt sichern. Als wichtigste Aufgaben betrachteten die Mendikanten die aktive Seelsorge, die sie ohne Rücksicht auf bestehende Pfarrbezirke ausübten, sowie soziale Fürsorge und Unterricht.

Zu den Bettelorden zählten die Franziskaner, Karmeliter (seit der Annahme der Bettelordensregel im 13. Jh.), Dominikaner (seit der Annahme der Augustinerregel), die Augustiner-Eremiten und die Serviten. Die Bettelorden haben das kirchlich- religiöse und wissenschaftliche Leben des 13. Jh. entscheidend mitgeprägt. Besonderen Nachdruck legten sie auf die Verinnerlichung der Passion Christi, auf die Verehrung der Eucharistie, auf den Marienkult und auf die Volkspredigt. Aus ihren Reihen gingen bedeutende Prediger, Literaten, Universitätslehrer und Wissenschaftler, Inquisitoren, Bischöfe, Kardinäle und Päpste hervor (s. Armutsbewegung). Den Bettelorden stand durch päpstliches Privileg das Recht zu, innerhalb definierter Grenzen um ein Kloster gegen Almosen Seelsorge zu treiben (s. Terminarier).

Der sog. Armutsstreit zwischen den Spiritualen und Papst Johannes XXII. hatte das Ideal der Jesuanischen Besitzlosigkeit und derjenigen seiner Jünger zum Gegenstand, und implizierte die vollkommene Armut der Kirche. Der Papst ließ die Spiritualen zu Ketzern erklären und mit aller Härte verfolgen. Im 15. Jh. kam es zur Spaltung des Ordens ind die fundamentalistischen Observanten und die gemäßigten Konventualen.

Die Häuser der Bettelorden lagen, da zur Zeit ihrer Errichtung der Raum innerhalb der Stadtmauern bereits knapp geworden war, unmittelbar hinter der Stadtmauer, manchmal auch außerhalb. Da Bettelordenskonvente weder Wirtschafts- noch Verwaltungsgebäude benötigten, beschränkte sich der Baubestand auf Kirche, Kreuzgang, Wohn- und Schlafbereich; dazu kam mancherorts ein besonderer Bau für den Bruder Terminarius (die “Terminei”).

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