Bibelübersetzungen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Bibelübersetzungen waren von grundlegender Bedeutung für die Verschriftlichung der Volkssprachen. Als älteste und wichtigste Übersetzung des AT aus dem Hebräischen ins Griechische gilt die “Septuaginta”. Sie entstand innerhalb der letzten drei vorchristlichen Jh. in Alexandria, wo damals die größte Griechisch sprechende jüdische Gemeinde lebte. (Der Name Septuaginta = siebzig verweist auf die Zahl der Gelehrten, die an der Übersetzung mitgearbeitet haben sollen.) Zu Beginn des Mittelalter lag die lat. Fassung “Vetus Latina” (oder “Itala”, v. “Interpretatio Itala”) vor und deren überarbeitete Form, die “Vulgata”. Letztere wurde, wie ihr Name besagt (vulgata = die allgemeingebräuchliche), vom 7. Jh. von der röm. Kirche fast ausschließlich verwendet. Auf sie gehen auch die revidierte Fassung Alkuins und die mittelalterliche dt. Übersetzungen seit dem 9. Jh. zurück. Die erste Übertragung der Evangelien aus dem Griechischen in eine german. Sprache – hier ins Gotische – stellt die des westgotischen Bischofs Wulfila aus dem 4. Jh. dar. Vom 8. Jh. an entstanden Übertragungen aus dem Lateinischen in deutsche Idiome. Von Byzanz gingen im 9. Jh. im Zusammenhang mit der Missionierung Großmährens Übersetzungen in das Altkirchenslawische aus.

Da der Klerus die Deutungshoheit über die Hl. Schrift für sich beanspruchte und Zuwiderhandlung mit strenger Strafe bedrohte, blieben bis ins Spätmittelalter volkssprachige Bibelübersetzungen – fast ausschließlich auf dem Vulgata-Text beruhend – seltene Ausnahmen. Als solche sind zu nennen: das “Evangelienbuch” des Otfried von Weißenburg (um 870, althochdeutsch), die “Wenzelsbibel” des böhmischen Königs Wenzel IV. (um 1390, mittelhochdeutsch), verschiedene aus Furcht vor Verfolgung durch die Inquisition anonym gebliebene “Laienbibeln” des 14. Jh. in den europäischen Landessprachen, die mittelenglische Bibel des John Wyclif und die tschechische Bibel des Jan Hus. Zum besseren Verständnis durch die laikale Leserschaft waren viele volkssprachige Bibeln mit Bildern versehen.

(s. Hieronymus, hl., Slawenmission)

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