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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Bild (mhd. bilde = Abbild, Nachbildung, Gemälde, Vorbild, Beispiel; lat. imago, pictura). Die flächenhafte, künstlerisch gestaltete Darstellung realer, historischer oder fiktiver Gegebenheiten galt im Mittelalter zunächst ausschließlich, im Spätmittelalter immer noch vorrangig religiösen Inhalten; der Zweck war zunächst Ermahnung und Belehrung (literatura für illiterati; eine “allen verständliche Dauerpredigt”), nachrangig Erbauung oder gefühlsmäßige Bewegung des Betrachters. (Das gleiche gilt in etwa auch für Literatur, Schauspiel, Musik, Bildhauer- und andere handwerkliche Kunst). Zwar sollten religiöse Bilder alle Betrachter (“das Volk”) ansprechen, doch wenden sich manche Bilder ausweislich der Thematik und Darstellungsweise an bestimmte Rezipientengruppen oder soziale Schichten. Der Wert der Ästhetik rangierte hinter dem der didaktischen und ideologischen Zielsetzung.

Bildende Künste wie Buch-, Wand- oder Glasmalerei wurden anfänglich in den Werkstätten der Klöster und Stifte gepflegt; erst im Spätmittelalter erscheinen Laienkünstler in wachsender Zahl. Auftraggeber der Künstler waren zunächst geistliche Gemeinschaften, Kleriker und Adlige; neben sie traten im Spätmittelalter Angehörige der bürgerlichen Oberschicht sowie städtische oder bürgerliche Gremien. – Gläubige Betrachter aus dem “populus christianus” sahen häufig ein Bild (der Gottesmutter, eines Heiligen) als wunderkräftig an und verrichteten vor ihm Andachten und Bittgebete; aus dieser Praxis des Volksglaubens erwuchsen Vorwürfe des Aberglaubens oder des Götzendienstes. – Viele der in mittelalterliche Gemälden dargestellten Objekte, Kulissen und Hintergründe vermittelten gebildeten Zeitgenossen symbolische Bezüge, die uns Heutigen großenteils verschlossen sind (physische Objekte als “körperliche Metaphern geistiger Dinge”); für uns bleiben Gemälde – besonders des Spätmittelalter – schon als Quelle für die mittelalterliche Alltagswelt von unschätzbarem Wert (z.B. die mit dem Feiertagschristus (Kunstmotiv) dargestellten Werkzeuge).

In islamischen und hebräischen Gesellschaften war die plastische und bildhafte Darstellung göttlicher und gottgeschaffener Gestalten durch mosaische Gesetzgebung verboten, man entwickelte stattdessen abstrakte und symbolische Schmuckformen.

(s. Ästhetik, Andachtsbild, Erbärmdebild, Kunst, Künstler, Kupferstich, Maler, Buchmalerei, Glasmalerei, Tafelmalerei, gotische Wandmalerei, karolingische Wandmalerei, romanische Wandmalerei, Stilepochen mittelalterlicher Kunst, Bildzauber)

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