Büßerhemd

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Büßerhemd, -gewand (zu mhd. biuzen = schlagen, stoßen; mhd. sacgewant; lat. saccus cilicinus, zu cilicium = sackartiges Gewand aus kilikischen Ziegenhaaren). Als Zeichen der Trauer, Reue und Buße trugen Mönche und Eremiten, aber auch bußfertige Laien (z.B. Elisabeth von Thüringen, Kaiser Heinrich IV. {auf seinem Gang nach canossa}) unangenehm raue, kratzige Kleider aus Stoffen von Tierhaaren auf bloßem Leib. Für “härene” Gewänder (mhd. hærin = aus Haaren bestehend) gibt Vorbilder im alttestamentlichen Trauerritual.

Auf mittelalterliche Darstellungen werden Heilige oft im Büßergewand dargestellt, einem weiten, sackartigen Umhang mit langen Ärmeln, in der Taille von einem Gürtel oder einem Strick zusammengehalten.

Als wohl mildeste Strafe der Inquisitionsgerichte konnte auf das Tragen eines Büßergewands erkannt werden.

Tilman Riemenschneider stellt in seinem Magdalenenaltar (Münnerstadt, fertiggstellt 1492, Original im Bayer. Nationalmuseum, München) die Heilige Sünderin mit einem Fell bekleidet dar – wohl eine künstlerische Umdeutung ihres härenen Büßerhemdes.

(s. Filz, Sack)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,41 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen