Codex

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Codex (auch Kodex; v. lat. caudex = Holzblock). Die Bezeichnung bezog sich ursprünglich auf die mit Lederangeln zusammengebundenen Wachstafeln. Im 4. Jh. ging sie auf das aus Papyrus- oder Pergamentblättern (folia) zwischen Holzdeckeln geheftete Buch über, das seit dem 1./2. Jh. die Buchrolle (lat. volumen) ersetzt hatte. (Ein Kodex konnte die Inhalte vieler volumina aufnehmen. Gegenüber diesen hatte er den Vorzug, dass man zum Lesen – i. e. zum Umblättern – nur eine Hand benötigte; mit der freien Hand konnte man den Zeilen folgen oder Markierungen setzen.) Bei besonders wertvollen codices wurden die Holzdeckel mit Leder bezogen, mit Gold und Silber beschlagen und mit Perlen, Edelsteinen oder Elfenbeinschnitzereien reich geschmückt. Herausragende Exemplare von codices bestanden aus purpurfarbenem Pergament, das mit goldener oder silberner Schrift beschrieben war (codex aureus, codex argenteus). Als Beispiele eines Prunkkodex seien das Lorscher Evangeliar (um 810; aus der Hofschule Karls d. Gr.), der Codex aureus aus St. Emmeram (Regensburg; um 870) und der Echternacher Codex aureus (um 1140) genannt. Derartige Codices wurden weniger als Lesebücher betrachtet, denn als Luxus- und Wertgegenstände; sie waren eher ein wirtschaftliches denn ein geistiges Gut und erhöhten Ansehen und Besitzstand ihrer jeweiligen Eigner.

Da der Beschreibstoff der Codices, das Pergament, sehr kostbar war, wurde eine Beschriftung häufig abgeschabt und die Seite neu beschrieben. Derartige Exemplare nennt man Palimpsest oder “codex rescriptus”.

(s. Codex Rotundus)

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