Cluny (Kloster)

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Cluny. Benediktinerabtei in Südburgund, gegründet 910 von Berno von Baume (Abt 910 – 926) mit Unterstützung Wilhelms d. Frommen, Herzog von Aquitanien, und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt. Sie erlangte nicht zuletzt durch die Entwicklung neuer Baugedanken des roman. Stils Bedeutung, wie sie in Deutschland durch die Hirsauer Bauschule übernommen wurden. Die Abteikirche Cluny III., errichtet 1088 bis etwa 1120, war die größte Klosterkirche, die je gebaut wurde. Sie stellte sich dar als fünfschiffige Gewölbebasilika mit zwei Querhäusern, Chor mit Umgang und Kapellenkranz. Zu ihrem enormen Reichtum war die Abtei dadurch gekommen, dass sie dem Bittgebet für das Seelenheil von Laien breiten Raum auf Kosten körperlicher Betätigung der – überwiegend aristokratischen – Brüder einräumte; diese Gebetspraxis ließ der Abtei einen gewaltigen Strom von Stiftungen zufließen. Eines der Ziele der cluniazensischen Reformbewegung war die Unabhängigkeit der Reformklöster von Feudalherren und Bischöfen gewesen und konnte unter einer Reihe hervorragender, ja genialer Äbte (Berno, Odo, Majolus, Odilo, Hugo, Petrus Venerabilis) verwirklicht werden. Im 12. Jh. beherrschte Cluny 1500 Priorate und Abteien in allen Teilen Europas. Seine Äbte wurden mit Königen verglichen. Cluniazensische Kirchen und ihre Ausstattung mit Skulpturen und wertvollem Gerät zeugten vom Kunstsinn und Reichtum des Ordens, das Wertvollste und Schönste galt ihm zur Verherrlichung Gottes als gerade gut genug. (Dieses Streben nach Pracht und Größe musste die Kritik puritanischer Glaubensbrüder – etwa die des Bernhard von Clairvaux – hervorrufen.

Im 13. Jh. ging die Machtstellung Clunys zurück, die Abtei musste sich gegen die Ansprüche der großen Feudalherren unter den Schutz der Könige von Frankreich stellen. (Die Klosteranlage samt Kirche wurde im Gefolge der Französischen Revolution Ende des 18. Jh. zerstört.)

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