Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Dialektik (lat. Ars dialectica = Gesprächslehre): Der Begriff wurde im Mittelalter synonym für die formale Logik gebraucht. Dialektik sollte als drittes Lehrfach des Triviums durch Schulung des logischen Denkvermögens und der Definition von Begriffen die Voraussetzung für die Aneignung und Darlegung jeder Art von Wissen schaffen. Grundlegend waren Werke von Alkuin, Martianus Capella, Boethius, Cassiodor, Porphyriuse und Aristoteles. In der Scholastik wurde aus der Dialektik ein hochentwickeltes, teils auch manieristisch überspitztes System logischer Beweisführung. Dabei folgte auf die präzise Fragestellung (quaestio) und die Begriffsdefinierung (distinctio) ein dialektischer, d.h. mit Argument und Gegenargument („sic et non“) vorgetragener Disput (disputatio) anhand einer möglichst großen Anzahl von Zitaten anerkannter Autoritäten, an dessen Ende, als Antwort auf die gestellte Frage, eine höhere Erkenntnis stehen sollte. Nicht selten verkam die Übung der Dialektik durch Mangel an gedanklichem Inhalt zu Wortklauberei und Phrasengedresch.