Eberbach (Kloster)

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Eberbach (Kloster). Über dem rechten Rheinufer, an der SO-Flanke des Taunus gelegenes ehemaliges Zisterzienserkloster; heute zu der Stadt Eltville (v. lat. alta villa) im Rheingau-Taunus-Kreis gehörig. 1116 von Erzbischof Adalbert von Mainz als Augustiner-Chorherrenstift gegründet, wurde das Kloster 1136 von Claivaux übernommen. 1145 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Als Baumeister gilt Archard von Clairvaux. Die Klosterkirche sollte ursprünglich nach burgundisch-romanischem Vorbild ein Tonnengewölbe erhalten, wurde jedoch – nach einer Bauunterbrechung um 1160 – mit Kreuzgratgewölben fertiggestellt und 1186 geweiht. Der im Sinne des zisterziensischen Reformgedanken turmlose, streng und schmucklos gehaltene Bau wurde am Anfang des 14. Jh. durch eine Kapellenreihe am südl. Seitenschiff aufgelockert. Um 1200 entstand der wesentliche Teil der Klosteranlage, darunter das Haus der Laienbrüder und das Hospital. Im 13./14. Jh. folgten der Kreuzgang und der Umbau des Kapitelsaales zu einem Einstützenraum mit achteckigem Mittelpfeiler und Sterngewölbe. Im Obergeschoss des Ostflügels entstand das Dormitorium, ein imposanter zweischiffiger Saal von 73 m Länge mit Kreuzrippengewölbe.

Dem Kloster gehörten bis zu 300 Mönche und Laienbrüder an; es verfügte in seiner Blütezeit über reichen Grundbesitz (Landbesitz an mehr als 200 Orten am Mittelrhein, vorzügliche Weinberge), stand vielen Filialklöstern – darunter 16 Frauenklöstern – vor und hatte in Köln einen eigenen Handelshof, hauptsächlich zum Umschlag des weitberühmten Klosterweins, der steuer- und zollfrei auf klostereigenen Schiffen dorthin gelangte. Der Verwaltung der Besitztümer dienten Klosterhöfe in Bingen, Boppard, Frankfurt/Main, Limburg, Mainz und Oppenheim. Nach J. Gimpel sollen die Eberbacher Mönche die ersten gewesen sein, die die Vorzüge des Weinbaus auf terrassierten Hängen entdeckten. Das Kloster wurde 1803 aufgehoben und dient heute als Staatsweingut. Historische Räume können besichtigt werden.

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