Feilenhauer

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Feilenhauer (mhd. viler = einer der Feilen – mhd. vilen – herstellt). Seit dem 14. Jh. sind Handwerker belegt, die Feilen und Raspeln zur Metall-, Holz-, Horn- und Lederbearbeitung herstellen. Früheste Erwähnung eines Feilenhauers besteht für 1387 in Frankfurt. Meist waren sie den Zünften der Schmiede angeschlossen. Ihr Ausgangsmaterial waren Stangen aus gut härtbarem Stahl, in deren Oberfläche nach Weichglühen und Abschleifen Einkerbungen geschlagen wurden. Hierzu verwendete man unterschiedlich große Hämmer mit meißelförmiger Schneide und gekrümmtem kurzen Stiel. Von 1500 an arbeitete man mit Hammer und Meißel. Das Werkstück wurde auf dem Amboss mit einem Lederriemen fixiert, den der vor dem Amboss sitzende Feilenhauer mit beiden Füßen strammzog. Zum Schutz der fertig gehauenen Seite wurde eine dünne Platte aus Blei, Zink oder Zinn untergelegt. Entscheidend für Gebrauchstauglichkeit und Haltbarkeit der Feilen war das abschließende Härten: vor dem Ausglühen wurde auf das Werkstück eine kohlenstoffgebende Paste aufgetragen, deren wesentliche Bestandteile Ochsenhorn, Klauenmehl, Ruß, Kohle oder Leim waren. Die glühende Feile schreckte man rasch in Salzwasser ab.

Fahrende Feilenhauer zogen mit ihrem Handwerkzeug (Schraubstock, Meißel, Hammer) über Land, um

gegen geringes Entgelt gebrauchte, abgenützte Feilen wieder anzuschärfen. Sie standen außerhalb der Zunft und teilten mit anderen Fahrenden ihren schlechten Ruf.

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