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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Fibel (kindersprachliche Entstellung von Bibel). Für den Anfangsunterricht an mittelalterliche Schulen wurden der Bibel viele Übungsstücke für den Leseunterricht entnommen. Das Wort Fibel (erstmals nach 1400 in Norddeutschland als fibele belegt) bezeichnet ein elementares Lernbuch für den Buchstabier-Unterricht. Das älteste erhaltene handschriftliche Exemplar, eine Handschrift des “Modus legendi” von Christoph Hueber, stammt aus dem Jahr 1477. Als älteste Fibel in deutscher Sprache gilt die aus dem Besitz des Augsburger Kaufmanns Claus Spann, entstanden 1486 bis 1493. Hinsichtlich der Grammatik ist sie noch ganz im Lateinischen verhaftet. Ihr Übungsteil enthält viele Ausdrücke aus dem Bereich des Handels. Begünstigt durch den Buchdruck entstand vom Ausgang des Mittelalter an eine Vielzahl von Fibeln unter den verschiedensten Titeln.
(s. Abecedarium)
