Fuchs

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Fuchs (mhd. vuhs, vohe; lat. vulpinus; wiss. Vulpes vulpes = der Rotfuchs). Der Fuchs galt seit je als Beutekonkurrent und Schädling, und wurde deshalb und wegen seines dichten Felles auf jede erdenkliche Weise bejagt. Meist jedoch wurde er aus seinem Bau ausgegraben oder mit rauchendem Feuer ausgetrieben, in den Röhren mit Schlingen oder Netzen oder in Fangeisen festgelegt, mit dem Jagdspeer abgefangen oder von Jagdhunden gerissen. – Der Physiologus stellt ihn als schlau, verschlagen, arglistig und heimtückisch dar, und vergleicht ihn mit dem Teufel; in der darstellenden Kunst des Mittelalter erscheinen der Satan oder Hexen in Gestalt eines Fuchses. – Konrad von Megenberg behauptet, der Fuchs grabe niemals einen Bau, sondern er vertreibe den Dachs aus dessen Höhle. Er habe ein stinkendes Maul und ein stinkendes Hinterteil. Wenn er eine Mandel fräße, müsse er sterben. – Fell, Rute, Krallen, Zähne, Organe, Blut, Fleisch und Fett des Fuchses galten dem mittelalterliche Aberglauben als wirkungsvolle Heil- und Zaubermittel. Besonders die Fuchslunge hatte es auch Wissenschaftlern und Ärzten von Plinius bis Rhazes angetan: gebraten, gepulvert, als Absud oder in Wein sollte sie gegen Asthma, Engbrüstigkeit und andere Leiden der Atmung helfen.

Die Fuchsepik als Form des Tierepos ist eine genuin mittelalterliche Gattung, zu der es keine antiken Vorbilder gibt. Zwar erscheint der Fuchs bereits in der “Ecbasis cuiusdam captivi” (Mitte 11. Jh.) und im “Ysengrimus” (dito) als Feind des Wolfes, aber noch nicht in der Rolle des Protagonisten. Zu einem solchen wird er erst im frz. “Roman de Renart”, auf den der mhd. “Reinhart Fuchs” (mndd. “Reynke de Vos”) zurückgeht.

(s. Heinrich der Glichezaere, Nivardus von Gent, Tierdichtung)

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