Gerson, Johannes

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Gerson, Johannes (1363 – 1429; eigtl. Jean Charlier de Gerson; “Doctor christianissimus”). Frz. Theologe aus Gerson in den Ardennen, erwarb 1394 den Doktorgrad der Theologie und war seit 1395 Kanzler der Sorbonne. Unter dem Eindruck des Papstschismas kam er zu der Überzeugung, dass nur die Konzilssuperiorität die Einheit der Kirche garantieren könne. Auf dem Konzil von Konstanz (1415) stimmte er am 6. April 1415 für die Vormacht des Konzils über den Papst (s. Konziliarismus), was zum Synodalbeschluss erhoben wurde, und trat gegen die Thesen von Johann Hus und John Wyclif auf. Der burgundische Hof zu Paris, von Gerson der Ermordung des Herzogs von Orlèans angeklagt, verhinderte seine Rückkehr an die Sorbonne, worauf er sich in das Kloster Melk (a. d. Donau) zurückzog. Hier entstand nach dem Vorbild der “Tröstung der Philosophiae” des Boethius seine “Consolatio theologiae”. In seiner Schrift “Contra curiositatem studentium” beschrieb er die sittliche Verwahrlosung der Studentenschaft. Um 1408 entstand seine “Ars moriendi”, seine Anleitung zur Kunst des “heilsamen” Sterbens. (Das Lebensende sollte unter Beachtung von vier Ratschlägen gestaltet werden: 1. exhortationes [Ermahnung, sich in Gottes Ratschluss zu fügen], 2. interrogationes [Befragung des Kranken nach seinen Sünden, Mahnung zur Reue und Bitte um Gottes Vergebung], 3. orationes [gemeinsame Sterbegebete] und 4. observationes [Vorschriften für die Sterbehelfer, etwa die letzte Ölung betreffend].) Das Werk fand auch außerhalb Frankreichs Verbreitung und wurde mehrfach ins Deutsche übertragen. Manche seiner Schriften, wie z.B. “De mystica theologia”, sind eher dem Mystizismus als der Scholastik verpflichtet. – 1420 kehrte Gerson nach Frankreich zurück, und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Lyon.

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