Goldrute

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Goldrute (lat. Virga aurea; mlat. Solidago sarracenica; wiss. Solidago virgaurea, S. glabra; volkstüml. Goldwundkraut, Heidnisch Wundkraut, Unsegenkraut, Laurenzilorbeer u.a.m.). Eine mehrjährige, bis 0,5 m hohe aufrechte Pflanze aus der Familie der Korbblütler, gekennzeichnet durch lanzettliche Blätter und gelbe Blütenstände. Seit je in Europas gemäßigten Zonen beheimatet, wurde die Staudenpflanze im 19. Jh. durch die aus N-Amerika eingeschleppte größere kanadische G. (Solidago canadensis) weitgehend verdrängt.

Den Germanen war sie als Wundheilkraut bekannt, worauf der Name “Heidnisch Wundkraut” hindeutet. Im Mittelalter wurde sie als Heilpflanze, als Apotropäum sowie zum Färben von Stoffen benutzt. Wirksame Inhaltsstoffe der oberirdischen Pflanzenteile sind Flavonoide, Saponine, Glykoside, Terpene, Gerbstoffe und ätherische Öle, die krampflösend, adstringierend, entzündungswidrig, schweiß- und harntreibend wirken. Wegen ihrer diuretischen Wirkung wurde sie gegen Harnwegs-, Nieren- und Steinleiden eingesetzt, sowie bei Wunden und entzündlichen Hauterkrankungen. So berichtet Arnaldus de Villanova von einem Mann, dessen Blasenstein nach neuntägiger Behandlung mit G. als Nierengrieß abgegangen sei. – Der Name Unsegenkraut rührt daher, dass die G. als Abwehrmittel gegen Schadzauber durch Dämonen und Hexen genommen wurde; die Anwendung erfolgte auch in Form von Räucherungen. – Das H.d.A. vermerkt, dass die G. auch als Wünschelrute und – wohl ihres Namens wegen – zur Schatzsuche verwendet worden sei. – Wegen ihres Gehalts an Flavonoiden verleiht sie Woll-, Baumwoll- und Seidenstoffen eine goldgelbe bis gelbbraune Farbe.

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