Guter Montag

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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guter Montag (seit der Mitte des 17. Jh. auch: blauer Montag). Die Redewendung geht auf eine spätmittelalterliche Regelung zurück, derzufolge Gesellen montags oder wenigstens an bestimmten Montagen keine Arbeit für ihren Meister leisten mussten, statt dessen Zeit zu eigener Arbeit hatten. Nachdem dann der gute Montag überwiegend als Verlängerung des Sonntags verstanden wurde, entstanden im 14. Jh. mancherorts Handwerkssatzungen gegen diesen freien Tag. (Aus einer Satzung des Rates von Krakau von 1392: “daz dy knehte keynen guten Montag süllen heben nach der aldin saczunge der Stat”.) Im 15. Jh. scheint sich der Brauch des guten Montags jedoch allgemein durchgesetzt zu haben. Dass gerade der Montag zum Ruhetag bestimmt wurde, mag daher kommen, dass viele sonntägliche Kirchenfeste auch in den Montag hinein ausgedehnt wurden, und dass die zünftigen “Morgensprachen” (s. Zunfthaus) am Montag abgehalten wurden. (Der Ausdruck “blauer Montag” geht möglicherweise auf das Färberhandwerk zurück: Wolle, die zum Blaufärben samstags ins Waidbad eingelegt worden war, verblieb über den Sonntag darin und musste den Montag über an der Luft liegen, bevor sie weiterbearbeitet werden konnte. Die Färbergesellen konnten also montags müßig gehen, während die Wolle blau gemacht wurde. Nach einer anderen Begründung soll mit “blauem Montag” ursprünglich der Montag vor der Fastenzeit bezeichnet worden sein, dessen liturgische Farbe blau-violett war. Da die Gesellen am blauen Montag zu zechen pflegten, wurde aus blau machen im späteren Sprachgebrauch “blau sein”. Eine andere Deutung legt das verballhornte jiddische “belo” = “ohne” zugrunde, wonach der blaue Montag ein Tag ohne Arbeit ist.)

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