Hadewijch von Antwerpen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Hadewijch von Antwerpen (H. v. Brabant; ~1210 – ~1260; der Name ist gebildet aus den ahd. Wörtern hadu/Kampf, Schlacht und wijch, wik/Zaun, Befestigung, steht also etwa für “Schützerin vor Gefahr”). Aus adligem Elternhaus stammend, wie ihre Kenntnisse in Latein, religiöser Schriften (u.a. Augustinus, Gregor, v. Clairvaux) und in höfischer Dichtkunst vermuten lassen, und aufgewachsen in der Gegend um Antwerpen (Hzgt. Brabant), wie ihre mittelniederländische Mundart nahelegt. Sie schloss sich als junge Frau aus tiefer Liebe zu Gott und den Mitmenschen einer Beginengemeinschaft, an und soll sogar zeitweilig Leiterin einer solchen gewesen sein. Da sich ihr Name jedoch weder in Mitgliederlisten von Beginenhöfen noch solchen von Klöstern findet, nimmt man an, dass Sie ein freies Leben geführt hat; sie schreibt von sich selbst als von einer Wanderin durch das Land.

In Erinnerung geblieben ist sie wegen ihrer Schriften (45 religiöse Gedichte und Lieder, 31 ungereimte und 16 gereimte Briefe, 14 Visionsberichte in Prosa). Ihr Hauptthema war die Gottesminne, das mystische Einswerden des begrenzten menschlichen mi dem grenzenlosen Geist Gottes, die “Unio Mystica”. In tief empfundener Liebesmystik gab sie sich “in süßer Liebe, Umarmen und Küssen” ganz ihrem Gott hin (“Christusminne”).

Hadewijch gilt als die erste Dichterin in mittelniederländischer Sprache. Außer der Dichtkunst hat sie auch das Vertonen ihrer Lieder beherrscht, deren Melodien im 13. Jh. von nordfranzösischen Minnesängern übernommen und auch in liturgischen Gesängen verwendet wurden.

(s. Beg(h)inen, Frauenmystik, Mystik)

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