Handelsgüter

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Handelsgüter. Fernhandel wurde im Frühmittelalter und Hochmittelalter nur mit Luxusgütern und mit Gütern des kultischen Bedarfs der Kirche getrieben. Etwa vom 13. Jh. an wurden steigende Mengen von Waren des täglichen Bedarfs über große Entfernungen gehandelt und nicht zuletzt auf Messen gehandelt.

Zu den hochwertigen Handelsgütern zählten: Edelmetalle, Schmuck (Edelsteine, Perlen, Elfenbein, Bernstein, Korallen), kostbare Glasgefäße, Seide (aus Indien und China), Brokat, Pelze, Südfrüchte (Feigen, Datteln, Rosinen, Paradieskörner, Narde, Granatäpfel, Zitronen, Pomeranzen, Mandeln, Reis), Drogen (z.B. Moschus, Kampfer, Myrrhe, Rosenöl, Opium, Cannabis, Schwefel), Harze (z.B. Balsam), Gewürze (Pfeffer, Nelken, Zimt, Muskat, Safran u.a.), Olivenöl, Honig, Zucker, Färbe- und Beizstoffe (wie Purpur, Alaun), Waffen, Rüstungen, Pferde, Jagdfalken und Sklaven (Mädchen, Knaben, Eunuchen).

Für den christl. Kult wurden darüberhinaus eingeführt: Messwein, Salböl (Chrisam), Weihrauch, Bienenwachs (zur Kerzenherstellung).

Gewöhnliche, alltägliche Handelsgüter waren: Salz, Wein, Getreide, Bier, Holz, Eisen, Stahl, Kupfer, Blei, Leder, Pergament, Felle, Wolle, Baumwolle, Hanf, Flachs, Stoffe (Leinen-, Woll-. Seiden-, Barhent-, Lodenstoffe), Fisch (vor allem Hering, Lachs, Stockfisch), Fleisch, Tran, Talg, Butter, Käse, Holzkohle, Pech, Teer, Pottasche, Fischbein, diverse Fertigwaren (Schuhe, Werkzeuge, Töpferwaren u.ä.) und Schlachtvieh (s. Ochsenhandel).

In Haithabu haben Archäologen folgende wikingerzeitliche Importgüter erfasst: Walross-Elfenbein vom Nordmeer, Speck- und Wetzstein aus Norwegen, Eisenbarren aus Schweden, Glas und Keramik vom Rhein, Mühlsteine aus der Eifel, Tannenholzfässer vom Oberrhein, Bergkristall- und Karneolperlen vom Schwarzen Meer, Quecksilber aus Spanien, Holzteer aus dem waldreichen Ostseeraum, Schmuck aus Irland, Gotland und den baltischen Ländern (nach H. Elsner).

Das wichtigste Handelsgut der aufblühenden Hansestädte im Ostseeraum – Lübeck (1158/59), Riga (1201), Rostock (1218), Wismar (1228), Stralsund), Danzig (1238) – war das Bier, das über den Seehandel auf den niederländisch-flandrischen, englischen und skandinavischen Markt kam. (Speziell für den Seehandel wurden nahrhafte wie haltbare gehopfte “Schiffsbiere” gebraut.) – Auch in Hamburg und Bremen entstanden gehopfte Biere (wegen des verwendeten dunklen Malzes “Rotbier” genannt), die in den Export gingen.

(s. Fernhändler, Verpackung, Warenschau)

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 3
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
4,35 EUR
Bestseller Nr. 5
Nach oben scrollen