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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Hausbuch. Neuzeitliche Benennung einer illustrierten spätmittelalterliche Sammelhandschrift, welche Wissen und Ratschläge aber auch Erbauliches zu allen erdenklichen Sachgebieten enthält.
Auftraggeber waren Adelspersonen, später auch reiche Bürgerliche.
Das wohl bekannteste Beispiel der Art ist das sog. “Hausbuch von Schloss Wolfegg”, das um 1480 entstand und von einem unbekannten Meister, dem sog. ® Meister des Hausbuchs, mit detailreichen Federzeichnungen versehen wurde. Gegenstände der in Latein und Deutsch gehaltenen Kompilation sind: Artes liberales, Gedächtniskunst, astronomisch-astrologische Tafeln, Genre-Szenen zum Ritterleben, medizinische und verfahrenstechnische Rezepte, Wissenswertes zu Bergbau, Hüttentechnik, Münzwesen und Alchemie und letztlich zu Kriegsgerät und Heerwesen.
Bekannt sind auch die seit 1425 geführten Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftung, auch Mendelsche oder Landauer Hausbücher genannt, in denen die in der Stiftung einwohnenden Handwerker bei ihrer jeweiligen Tätigkeit porträtiert sind. Beigefügt sind biographische Daten. Die Hausbücher sind eine wichtige Quelle für die Handwerksgeschichte.
Von dem Würzburger Rechtsgelehrten ® Michael de Leone stammt das “Leonebuch”, chronikalisches Hausbuch und Literatursammlung in Einem.
Einfachere Hausbücher für den alltäglichen Gebrauch enthielten Kalendarien, in denen Fest-, Los- und Gedenktage sowie praktische Ratschläge für Familie, Haus und Garten vorgetragen sind.
(s. Asyle)
