Hedwig (die Heilige)

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Hedwig (die Heilige; um 1174- 1243). Tochter des Grafen Berthold IV. von Andechs und dessen zweiter Frau Agnes von Rochlitz, Tante der hl. Elisabeth, ab ihrem 5. Lebensjahr im Benediktinerinnen-Kloster Kitzingen erzogen und mit 12 Jahren an Heinrich, Sohn des polnischen Herzogs Boleslaw I. verheiratet, der 1201 selbst als Heinrich I. der Bärtige Herzog von Schlesien wurde. Aus der Ehe gingen sieben Kinder – vier Söhne und drei Töchter – hervor, von denen nur zwei heranwuchsen: Heinrich (später Herzog Heinrich II., genannt der Fromme) und Gertrud (später Äbtissin des von ihrem Vater gegründeten Klosters Trebnitz). Nach zwanzigjähriger Ehe legten Hedwig und ihr Mann gemeinsam das Keuschheitsgelübde ab. Heinrich konnte sich zum Herrn weiter Landstriche machen, sodass er bei seinem Lebensende den Titel “Herzog von Schlesien, Polen und Krakau” führte. Sein Sohn und Nachfolger (seit 1238) Heinrich II. fiel am 9. April 1241 im Abwehrkampf gegen die Mongolen bei Liegnitz. Das Großreich, das Vater und Sohn geschaffen hatten, zerfiel im Bruderkrieg der Enkel.

Schon zu Lebzeiten ihres Gatten galt die Sorge der tief religiösen “Herzogin von Polen” den Armen, Kranken, Gefangenen, Witwen, Waisen, Ordensleuten und Studenten. Sie machte sich durch die Stiftung vieler Kirchen, Spitäler und Klöster und durch die Christianisierung, Kolonisierung und wirtschaftlich-rechtliche Förderung Schlesiens verdient und wurde bald als Heilige verehrt. Nach dem Tod Heinrichs (1238) zog sie sich – ohne Ordensgelübde abzulegen – in das von ihr und ihrem Mann gegründete Zisterzienserinnenkloster Trebnitz zurück, wo sie am 14. Oktober 1243 starb. Schon 24 Jahre nach ihrem Tod wurde sie heiliggesprochen (1267). Ihr Andenken wurde besonders in den Klöstern der Zisterzienser und der Bettelorden gepflegt. Durch die von der Piastendynastie geförderte Hedwigsverehrung und aufgrund einer verherrlichenden “Vita maior beate Hedwigis” stieg Hedwig zur Landesheiligen (“Polonorum patrona”) auf. Gegen Ende des Mittelalter erstreckte sich ihre Verehrung weit über Polen hinaus bis nach Danzig, Antwerpen, Trient und Wien.

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