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Heinrich V. (1086-1125), Sohn Kaiser Heinrichs IV., 1099 zum dt. König gekrönt, erhob sich 1104 gegen seinen gebannten Vater, um die Unterstützung der päpstl. Partei zu gewinnen. Nachdem er seine Macht in Deutschland gefestigt und das Land befriedet hatte, bekannte er sich offen zu seiner von der kurialen Meinung abweichenden Haltung im Investiturstreit. 1111 zog er nach Rom, setzte Papst Paschalis II. gefangen, und zwang ihn zur Anerkennung der Mitbestimmung des Kaisers bei der Wahl von Bischöfen und Äbten sowie der weltl. Belehnung mit Ring und Stab (Temporalien). Gegen die Zusicherung, ihn niemals zu bannen, aus der Gefangenschaft entlassen, krönte Paschalis Heinrich V. am 13. April 1111 zum Kaiser. Schon 1112 wurden die Abmachungen zur Investitur durch eine röm. Synode für nichtig erklärt und der Bannfluch gegen Heinrich gesprochen. Die Folgen waren ein erneutes Aufflammen des Investiturstreits, ein neuer Fürstenaufstand, diesmal unter der Führerschaft des Erzbischofs Adalbert von Mainz (1114) und neuer Bürgerkrieg (1119). Der Fürstentag von Würzburg (1121) rief zu allgemeinem Reichsfrieden auf und zum Ausgleich zwischen Kaiser und Papst Calixt II. 1122 musste sich Heinrich im Wormser Konkordat (Investitur) zu einem Kompromiss herbeilassen, der den Investiturstreit beendete. 1125 starb er als letzter Salier kinderlos in Utrecht; im Dom zu Speyer wurde er beigesetzt.