Heinrich von Herford (um 1300 – 1370). Aus Herford gebürtiger gelehrter Bruder des Dominikanerklosters Minden. 1340 verbrachte er längere Zeit in Mailand, wo er am Generalkapitel seines Ordens als Vertreter der sächsischen Provinz teilnahm. Von seinem umfangreichen schriftstellerischen Werk haben sich zwei enzyklpädische Schriften erhalten: “Liber de rebus et temporibus memorabilibus sive Chronicon” (eine Weltchronik, kompiliert aus einer Unzahl von Quellen) und “Catena aurea encium” (“Goldene Kette des Seienden”, eine Zusammenstellung theologischer, philosophischer und naturwissenschaftlicher Fragen und Antworten. Darin fragt er z.B. “warum der Wind Turbinen im Kreis herumdreht” oder “warum das Goslarer Silber für besser als alles andere befunden werde”.)
Heinrich war einer der wenigen Geistlichen, die der Behauptung entgegentraten, die Juden hätten “überall auf Erden” heimtückisch Brunnen vergiftet. Er hatte als Motiv für das Gräuelmärchen die Gier nach den Reichtümern der Juden erkannt.
(s. Enzyklopädiker)