Hoffart

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Hoffart; hoffärtig (mhd. hochvart, hoffart; hochvertec, hoffertig [das mhd. Verb varn, varen hatte auch die Bedeutung von sich benehmen, sich befinden, sich befinden, leben]; = Hoch-, Übermut, falscher Stolz, Dünkelhaftigkeit, Eitelkeit; grch. hybris; lat. superbia, arrogantia; superbus). Ursprünglich Bezeichnung für die höfische Gesinnung des Hohen Mutes, also durchaus positiv besetzt. Von christl. Theologen als dünkelhafter Hochmut, anmaßender Stolz und Übermut umgedeutet und den Lastern zugezählt, sah man in ihr doch den Ausdruck einer mangelhaften Demut vor Gottes Allmacht. Von daher nach mittelalterliche Verständnis eine zu den Untugenden zählende menschl. Eigenschaft, ein Gegensatz zur christl. Tugend der Demut und zum höfischen Ideal der maze. Zu den Ausdrucksformen der Superbia zählten Eitelkeit, Luxus (s. Luxusordnungen, Mode) und Völlerei.

Einer der wirkmächtigsten Moralprediger und damit der schärfsten Kritiker weiblicher Hoffart – besonders der Städterinnen – war Berthold von Regensburg (13. Jh.). In einer seiner Predigten heißt es: “Lasst ihr die Hoffart Oberhand gewinnen mit ihrer Gewalt über euch, so müsst ihr immer brennen mit dem Teufel in der Hölle, der mit Hoffart vom Himmelreich musste fahren in den Abgrund. Darum sollt ihr den Jünger des Teufels hassen und fliehen, und sollt die Jungfrau lieb haben, die da heißet Demut.”

(s. Laster, Tugenden)

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