Horn (Mus

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Horn (Mus.) 1.) Seit dem Altertum benutzte man Tierhörner – vor allem Stierhörner, seltener Widder- und Gemsenhörner – als weithinschallende Signalinstrumente für Krieger und Jäger (s. Olifant). Als Horn des Nachtwächters ist es bis in die Neuzeit erhalten geblieben. Auf dem Horn konnte meist nur ein einziger Ton geblasen werden. Nur sofern es mit mehreren Grifflöchern versehen worden war, konnte man ihm weitere Töne entlocken. Der mittelalterliche Volksglauben schrieb dem Klang des Hornes dämonenabwehrende Kräfte zu. Dementsprechend gehörte es zu den Pflichten des Türmers, beim Heraufziehen eines Unwetters – das als Dämonenwerk galt – das Wetterhorn zu blasen. Zur Schallverstärkung konnte das Türmerhorn auch mittels eines Blasebalgs angeblasen werden (Wien, St. Stefan, um 1445).

2.) Wahrscheinlich im 12. Jh. entstand – unter arab. Einfluss – aus dem einfach gebogenen Horn das dem Signalhorn nachgebildet war, das kreisförmig gewundene, ventillose Blechblasinstrument, das mit nach oben weisender Stütze (Schalltrichter) geblasen wurde.

3.) Seit dem 13. Jh. wurden auch Hörner aus Holz gebaut (mhd. zink, zinke); sie waren häufig mit Leder überzogen und hatten ein Trompetenmundstück (aus Horn, Elfenbein oder Knochen) und meist 7 Grifflöcher. Die Tonhöhe des “geraden” oder “weißen” Zinks lag im Diskant, die des “krummen” oder “schwarzen” Zinks in mittleren Lagen; der durchdringende Klang war leiser als jener der Blechinstrumente. Der Zink diente Stadtpfeifern (Zinkenisten) als Ersatz für die Trompete, die höfischen Spielleuten vorbehalten war.

4.) Am Anfang des 15. Jh. kamen lange, halbmondförmig gebogene Hörner auf, die zumeist aus Kupfer gefertigt waren.

(s. Alphorn)

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