Hroswith von Gandersheim

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Hroswith von Gandersheim (auch: Hrotswitha, Hrotsuit, Roswitha v. G., lat. Hrotsvitha Gandeshemensis; um 935 – um 975). Sie entstammte einer sächsischen Adelsfamilie und wurde Nonne im Kloster Gandersheim, in dessen Schule sie unter Gerberg, einer Nichte Ottos I., theologische, sprachliche und literarische Bildung erwarb. Mit ihren Verslegenden und Lesedramen wollte sie ein christl. Gegenstück zu den Komödien des Terenz schaffen. Bekannt sind die Lesedramen “Gallicanus”, “Dulcitius”, “Callimachus”, “Sapientia”, “Pafnutius” und “Abraham”. Darin stellte sie ohne alle Prüderie den leichtsinnigen Frauengestalten des Terenz die Keuschheit und Frömmigkeit christl. Jungfrauen und Märtyrerinnen entgegen. Außerdem sind von ihr acht Legenden (zu St. Marien, Christi Himmelfahrt, Gangolf, Pelagius, Theophilus [eine Teufelspakt-Legende], Basilius, Dionysius, Agnes) und zwei historiographische Gedichte über Otto I. bzw. über die Gründungsgeschichte ihres Klosters erhalten (“Gesta Oddonis” [über Familiengeschichte und politisches Wirken Ottos d. Gr. von 919 bis 965], “Primordia coenobii Gandeshemensis” [Geschichte des Klosters Gandersheim von 846 bis 919]; beide Werke in lat. Hexametern sind wahrscheinlich im Auftrag der Äbtissin Gerberga entstanden und sollten wohl Kaiser Otto I. seine heilsgeschichtliche Verantwortung für das Stift nachdrücklich ins Bewusstsein rufen). Ihre Vers-Viten der Kloster-Schutzheiligen Innozenz I. und Anastasius I. sind nicht erhalten.

Die Werke Hroswiths wurden in den folgenden Jh. kaum rezipiert; sie sind fast ausschließlich in einer um 1000 entstandenen Abschrift im Kloster St. Emmeram (Regensburg) überliefert. Erst nach der Wende zur Neuzeit wurde Hroswith von den dt. Humanisten begeistert als erste dt. Dichterin gefeiert.

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