Initiale

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Initiale (v. lat. initialis = am Anfang stehend). Bereits in der Spätantike hatten römische Schreiber die Großschreibung des ersten Buchstaben eines Abschnitts benutzt, um den Text optisch zu gliedern. Sie vermieden jedoch die Vermengung von Bild, Ornament und Schrift. Erst vom Anfang des 7. Jh. (Codex Valerianus) kam der nicht nur durch Vergrößerung, sondern auch durch farbliche Betonung, ornamentale, figürliche oder szenische Gestaltung hervorgehobene Anfangsbuchstabe eines Textabschnittes in Gebrauch. Die Buchmaler entwickelten bei der Gestaltung des Schriftbeginns ein höchstes Maß an Phantasie. Sofern die Initiale eine ganze Seite ausfüllt, spricht man von einer “Initialseite”. In irisch-keltischer Tradition stehen Initialen des Frühmittelalter mit linear geprägtem, flächenhaften Flechtwerk aus dynamisch bewegten Einzelformen, in die immer häufiger Menschen- und Tiergestalten eingewoben sind (z.B. das St. Gallener Evangeliar aus der Mitte des 8. Jh.). Rankeninitialen kommen in karolingischen wie in spätgotischen Handschriften vor (z.B. im Dagulfpsalter aus der Hofschule Karls d. Gr., zwischen 783 und 795). Vom 12. Jh. an überwiegen Bildinitialen, bei welchen der Buchstabenkörper einzelne Figuren oder ganze figürliche Szenen umschließt. Sofern diese in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Text stehen, spricht man von “historisierten Initialen”. Im Spätmittelalter ging die Initiale auch in den Buchdruck ein (z.B. im Canon Missae von Fust und Schöffer, Mainz, 1458).

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